Das Kloster Maria der Engel Appenzell lebt
Die Sanierung dient direkt dem Stiftungszweck, nämlich die Klosteranlage zu erhalten und spirituelles Leben darin zu ermöglichen. Weiter wird damit ein Kulturgut von nationaler Bedeutung und ein Identifikationsort von Appenzell erhalten bzw. aufgewertet. Schliesslich werden die vielfältigen Tätigkeiten der Stiftungen weiterhin ermöglicht und gefördert. Diese haben sich im ablaufenden Jahr sehr erfreulich entwickelt. Sowohl das Gästehaus als auch der Klosterladen stossen auf eine wachsende Beliebtheit bei Einheimischen und Touristen. Und mit ihnen wächst auch die Gemeinschaft von Freiwilligen, die sich um die verschiedenen Angebote kümmert.
Breit angelegte Mittelbeschaffungsaktion
Auch der Ausschuss Mittelbeschaffung unter alt Landammann und alt Ständerat Carlo Schmid kann auf ein positives Jahr zurückblicken. Mit über 30 engagierten Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Religion, Wirtschaft und Politik wurde im Sommer eine Kick-off-Veranstaltung zur Mittelbeschaffung abgehalten. Sie vermitteln als Beiräte wertvolle Kontakte und beteiligen sich an diversen Unterstützungsaktionen. Ebenfalls wurden in den vergangenen Monaten Flyer, Broschüren, eine Website und weitere Unterlagen zusammengestellt. Einmal mehr durften die Verantwortlichen dabei auf die ehrenamtliche, aber professionelle Unterstützung zählen.
Wofür wird das Geld eingesetzt?
Die Bausubstanz des Klosters Maria der Engel ist gesund, aber sanierungsbedürftig. Besonders wertvoll sind neben der Klosterkirche das Refektorium und weitere Räume, die in den rund 400 Jahren kaum Veränderungen erfahren haben und in ihrer schlichten Schönheit berühren. In einem schlechten bzw. unzeitgemässen Zustand befinden sich dagegen die Heiz- und Elektroinstallationen sowie sanitäre Einrichtungen. Eine umfassende, wenn auch sanfte und respektvolle Sanierung ist zwingend. Von den budgetierten 8,1 Millionen Franken sind 1,4 Millionen für die Renovation der Klosterkirche vorgesehen. Der Grossteil von 5,3 Millionen Franken soll in das Konventgebäude fliessen, das die klösterlichen Stiftungsbereiche Gästehaus, Treffpunkt und Gemeinschaft unter einem Dach vereinen soll. Zudem wird die Umgebung und der Zugang zum Kloster erneuert. Weitere 1,4 Millionen Franken fliessen in die Sanierung des «Alten Mädchenschulhauses», das direkt an das Kloster angebaut ist und künftig als Mietwohnungen, als Gästezimmer oder für eine klösterliche Hausgemeinschaft zur Verfügung stehen kann.
Das Sanierungsprojekt überzeugt
In den vergangenen Wochen wurden erste Kontakte mit Stiftungen, Unternehmen, Privatpersonen sowie Kanton, Bezirke, Kirch- und Schulgemeinden geführt. Nachdem bereits die Appenzeller Kantonalbank mit einer Gutsprache von 250'000 Fr. vorangegangen ist, sind auch die Signale bei der öffentlichen Hand positiv. Der Stiftungsrat ist zuversichtlich, bereits in einigen Monaten die finanziellen Mittel für ein erstes Teilprojekt gesammelt zu haben. Deshalb wurde eine Baukommission unter der Federführung von Stiftungsrat Martin Rusch eingesetzt. Ihr gehören weiter der Stiftungsratspräsident Christian Fritsche sowie der kantonale Denkmalpfleger Niklaus Ledergerber an. Das Ziel ist es, die Baubewilligung für das Gesamtprojekt zu erhalten und dann die erste Sanierungsetappe zu starten.
Unterstützung aus der Bevölkerung
Das Kloster Maria der Engel prägt das Dorfbild von Appenzell. Und mit ihrem jahrhundertelangen Wirken, nicht zuletzt in der Mädchenbildung, haben die ehemaligen Schwestern der lokalen Bevölkerung unschätzbare Dienste erwiesen. Die Stiftung gelangt deshalb mit dem Anliegen an Sie, das Sanierungsprojekt zu unterstützen. In diesen Tagen werden sämtliche Haushaltungen in Innerrhoden und den angrenzenden Ausserrhoder Gemeinden mit einem Prospekt bedient, der das Kloster, die Stiftung und das Sanierungsprojekt näher vorstellt. Die Unterstützung der lokalen Bevölkerung ist zentral. Einerseits kann der Kraftakt von 8,1 Millionen Franken nur gemeinsam gelingen. Andererseits kann mit einer grosszügigen «Appenzeller» Unterstützung im Rücken verstärkt auf Spender ausserhalb Appenzells zugegangen werden. In diesem Sinne danken der Stiftungsrat und der Ausschuss Mittelbeschaffung allen Frauen und Männern, die sich als Gönner für das Kloster Maria der Engel engagieren. In diesen Dank mit eingeschlossen werden auch die zahlreichen Freiwilligen, die mit ihrem Einsatz das Kloster mit Leben füllen.