Seit dem 29. Oktober müssen alle Schüler ab der zweiten Sekundarstufe eine Maske im Unterricht tragen. Ausserdem wird auf den Präsenzunterricht bestanden.
Das stösst aber bei vielen Schülern auf Unverständnis. Deshalb hat David Rommel, Schüler an der Kantonsschule Brühl in der Stadt St. Gallen, eine Petition gegen den Präsenzunterricht und für Fernunterricht ins Leben gerufen. Seit Donnerstag wird die Petition fleissig unterschrieben und hat mittlerweile bereits über 9'600 Unterschriften.
«Präsenzunterricht ist fahrlässig»
«Die Aufregung in meinem Freundeskreis und innerhalb der Klasse war gross. Aus unserer Sicht konnten wir nicht verstehen, weshalb es auf unserer Stufe nicht zum Fernunterricht kommen konnte. Meiner Meinung nach ist es fahrlässig, bei den heutigen Ansteckungszahlen weiterhin auf Präsenzunterricht zu setzen. Aus diesem Grund habe ich die Petition gestartet», sagt David Rommel.
Die Ansteckungen sollen laut den Schülern durch den Fernunterricht gesenkt werden und die Schüler, die sich in Quarantäne befinden, können den Schulstoff gleich mitverfolgen.
Der Lockdown habe gezeigt, das der Fernunterricht funktioniere. «Alle Schulen haben die technischen Möglichkeiten, einen solchen Unterricht durchzuführen», sagt Rommel. Der Fernunterricht soll ein 1:1 Unterricht sein. Das heisst, dass die Lehrperson im Klassenzimmer ist und alle Schüler per «Zoom» oder «Teams» zugeschaltet werden. So sollen alle Lektionen durchgeführt werden.
Die Petition, die bereits mehr Unterschriften hat als der Kanton St. Gallen Kantischüler, hat auch Mathias Gabathuler, Rektor der Kantonsschule am Brühl, erreicht. «Die Petition ist ein demokratisches Recht. Die digitalen Zugangsmöglichkeiten öffnen jedoch die Türen für vielseitige Zielgruppen, die mit den Kantonsschulen nicht unbedingt in Kontakt sind.»
Die Hygienemassnahmen, die von manchen Schülern kritisiert werden, können gemäss Gabathuler sichergestellt werden. Man berufe sich auf die Einschätzungen des Kantonsarztamtes, dass Schulen kein Hort der Ansteckungen seien.
Trotzdem wollen die Kantischüler wieder in den Fernunterricht. Der Lockdown habe gezeigt, dass das Konzept funktioniert, sagt Rommel. Lebt der Präsenzunterricht nicht auch von spontanen Diskussionen oder Partner Arbeiten? «Die Partner Arbeiten und die Diskussionen fanden auch während dem letzten Homeschooling statt.
Am Anfang war es schwierig, da sich immer wieder Schüler aus versehen ins Wort fallen. Jedoch hatte man sich nach einiger Zeit daran gewöhnt und man konnte problemlos diskutieren», so der Schüler.