Markante Erholung trotz Corona
Nach dem Corona-Börsenjahr 2020 mit einem Absturz im März um fast einen Viertel sowie einer anschliessenden Wiedererholung bis fast ans Jahreshöchst von 11'250 Punkten schloss das Jahr versöhnlich ab.
In der feiertagsbedingt verkürzten letzten Handelswoche des alten Jahres haben nicht nur ein verbessertes internationales Umfeld gestützt, sondern auch Lockerungen, beispielweise die Wiedereröffnung von Skianlagen in einigen Kantonen, und der Impfstart stimmten zuversichtlich. Es ist auch kein Ende der expansiven Geldpolitik in Sicht.
Die grosskapitalisierten Jahres-Siegertitel wie Lonza, Sika, Geberit, Partners Group und Ems-Chemie konnten nochmals zulegen. Verlierer wie Credit Suisse, Swiss Re, Swiss Life oder Swatch erholten sich nochmals leicht.
Notrecht unter Corona
Das gab es in der Vergangenheit noch nie: Über Notrecht hat die Schweizer Regierung eine Zeitlang über neun verfassungsmässige Grundrechte ausser Kraft gesetzt. Kurzarbeit, Lockdowns und Betriebsschliessungen führten zu massiven Verlusten. Die Bevölkerung wurde auch wegen verspäteter Hilfspakete teilweise arbeitslos und ärmer.
Die Wirtschaft dürfte 2020 insgesamt um mindestens drei Prozent schrumpfen, eine Erholung ist erst später in Sichtweite.
Aussichten: Was man 2021 erwarten kann
Die Pandemie ist noch lange nicht ausgestanden. Viele statistische Zahlen sind konfus und könnten zu falschen Schlüssen führen. Sogar die Experten des Bundes, der Bundesrat und die Kantone sind unsicher, wechseln ab zwischen Lockerungen und Teil-Lockdowns.
Der Höhepunkt einer Insolvenzwelle steht noch bevor. Staatshilfen an einige Sektoren wie Gastronomie, Tourismus, Airlines, Künstler, Eventveranstalter usw. sowie Steuerausfälle werden vermutlich einen 100-Milliarden-Schaden hinterlassen.
Aber es sind auch neue Jobs entstanden, Technologie, Logistik und in der Pharmabranche.
Drei mögliche Szenarien für 2021
Die Aktienkurse widerspiegeln momentan bereits einen «Best Case», eine «Zeit nach Corona». Man könnte die kommenden Monate in drei Szenarien andenken.
Bei einer Variante 1 zeigen die bisherigen behördlichen Massnahmen Wirkung, in der 1. Hälfte des neuen Jahrs würden die Fallzahlen stark abflachen bis zur Normalität mit entsprechenden weiter folgenden Lockerungen.
Bei einer 2. Variante könnten Impfungen zu wenig wirken oder zu viele Nebenwirkungen haben sowie die Mutationen bei den Viren die Behörden wieder zunehmend zu schärferen Gegenmassnahmen verleiten, und auch die Rückkehr zum normalen Leben verzögern.
Bei einer 3. Variante mit noch einschneidenderen zukünftigen Massnahmen, beispielsweise Zwangsimpfungen, Bargeldabschaffung, Währungsreformen, erzwungener Volldigitalisierung, weiteren Reise-Verbote, Einschränkungen der Demokratie usw. – wäre dies auch eine Gefahr für die Aktienmärkte, Volksvermögen, Sozialwerke und Pensionskassen.