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Leserbrief
Stadt Gossau
27.11.2023
27.11.2023 11:14 Uhr

Leserbrief zum Projekt Sana Fürstenland

Alfred Zahner aus Gossau nimmt in einem Leserbrief Stellung zum Neubauprojekt Sana Fürstenland im Zentrum von Gossau.

Schade

Lieber Alex K. Fürer
Ich wähle diese Anschrift, weil ich deinen Verdiensten um die Stadt Gossau, insbesondere um das Schloss Oberberg, mit grossem Respekt begegne. Nicht umsonst bist du Ehrenbürger geworden.
Ich habe vor gut 10 Jahren alle Kommissionen des Stadtparlaments Gossau präsidiert, welche sich mit dem Bau eines neuen Alterszentrums befassten. Ich kenne mich also in der Materie aus. Im Rekursverfahren wird behauptet, dass die Bevölkerung nichts zu sagen hatte. Das möchte ich widerlegen. In den Kommissionen wurde hart um eine möglichst gute Lösung gerungen. So wurde ein erster Vorschlag des Stadtrats zurückgewiesen, welcher das Seniorenwohnen einem privaten ausländischen Anbieter übergeben wollte. Es wurde schliesslich bewusst die Form der Gemeinnützigen Aktiengesellschaft gewählt. Damit konnte sichergestellt werden, dass ein aus Fachleuten zusammengesetzter Verwaltungsrat alle wichtigen Entscheidungen ohne parlamentarische Umwege treffen konnte. Es wurde auch eine finanzielle Mitwirkungsmöglichkeit von privaten Gossauerinnen und Gossauern am Aktienkapital ermöglicht.
In der Abstimmungsbotschaft wurde die Bevölkerung umfangreich informiert. Ich zitiere «Altersheime sollen ersetzt werden durch ein Angebot «Wohnen mit Service». Dieses ermöglicht selbstständiges Wohnen in kleinen Wohnungen. Dieses .... soll möglichst neben einem Pflegeheim realisiert werden, am besten baulich verbunden.» «Entscheidend ist jedoch, dass der Standort Espel ungeeignet ist, weil er zu weit vom Zentrum entfernt ist.» «Ein solches Konzept macht nur an einem zentralen Standort mit Einkaufsmöglichkeiten Sinn.» «An einem zentral gelegenen Standort soll die SanaFürstenland AG ein Pflegeheim mit 90 bis 100 Betten realisieren. Idealerweise wird dieses Heim kombiniert mit 25 privat finanzierten Alterswohnungen.»
Diese Ausschnitte zeigen, dass die Bevölkerung sehr umfangreich informiert wurde. Zudem fanden Veranstaltungen statt, an welchen offene Fragen geklärt werden konnten. Mit dem in der Abstimmungsbotschaft vermittelten Wissen wurden schliesslich 4209 Ja-Stimmen in die Urne gelegt. Lediglich 21 % lehnten die Vorlage ab. Er wirkt geradezu zynisch, wenn behauptet wird, die Bevölkerung hätte nichts zu sagen. Eine überzeugende Mehrheit hat dieser Form der Umsetzung zugestimmt. Der Verwaltungsrat will mit grossem Sachwissen diesen Wunsch an zentraler Lage beim Andreaszentrum realisieren.
Mit den Einsprachen und der damit verbundenen Verzögerung des Projekts müssen Dutzende von Seniorinnen und Senioren ihren Wunsch begraben, mitten im Zentrum von Gossau in einem neuen Alterszentrum den letzten Lebensabschnitt geniessen zu können. Dazu kommt der enorme finanzielle Schaden, welcher durch die Steuern gedeckt werden muss. Schade Alex K., deine Verdienste um Gossau bekommen damit einen faden Beigeschmack!
Alfred Zahner, Ex-Parlamentarier

eing.
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