Ann Julie Sevray, Präsidentin der Studentenschaft, eröffnete den Jubiläumsanlass vom Mittwoch, 29. November, mit einem Grusswort. Sie erläuterte, wodurch sich die Universität St.Gallen aus dem Blickwinkel der Studierenden auszeichnet. Das ehrenamtliche Engagement der Studentinnen und Studenten in rund 140 Vereinen mit einer breiten Fülle an Themen sei einzigartig und präge die HSG stark.
«Der Campus ist stets in Bewegung und überquillt von Ideen. Hier entstehen Netzwerke mit Verbindungen für das ganze Leben», betonte sie. Die Qualität der Lehre mit dem Bezug zur Praxis bereite die Studierenden optimal auf den Berufseinstieg vor.
Exzellenz versus Image
In einer Podiumsdiskussion unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Franziska Brühwiler diskutierten Regierungspräsident Stefan Kölliker, Kantonsratspräsidentin Andrea Schöb, Rektor Bernhard Ehrenzeller und Ann Julie Sevray über die Bedeutung des neuen Universitätsgesetzes, aber auch über den Umstand, dass die HSG in breiter Hinsicht ausgewiesene Exzellenz bietet und trotzdem immer wieder mit einem schlechten Image zu kämpfen hat.
Für sie sei im neuen Universitätsgesetz sehr wichtig gewesen, dass das Rektorat gegenüber den Institutionen gestärkt und die interne Aufsicht verbessert werde, betonte Andrea Schöb. Stefan Kölliker zeigte sich zufrieden, dass die unternehmerischen Freiheiten gewahrt geblieben sind. Sie gehörten zur Basis des Erfolgs der Universität St.Gallen. Auch Bernhard Ehrenzeller gab seiner Erleichterung darüber Ausdruck, dass trotz klar gesetzter Linien die Autonomie weiterbesteht. Die Studentenschaft sei sehr froh, dass sie auch mit dem neuen Universitätsgesetz ihre Meinung einbringe könne.
Keine leichte Aufgabe war es für die Podiumsteilnehmenden eine Antwort darauf zu finden, warum die Innenansicht der HSG sehr positiv ausfällt, in der Aussenansicht aber oft ein ausschliesslich negatives Bild gezeichnet wird. Gerade weil sie diese Frage sehr beschäftigte, habe sie einen Weiterbildungslehrgang an der Universität St.Gallen besucht und sei positiv überrascht worden, erklärte Andrea Schöb. Für sei bleibe die Frage offen, weshalb all die Qualitäten gegen aussen nicht besser sichtbar gemacht werden könnten.
Ein Grund wurde in der Diskussion darin geortet, dass die Ostschweizerinnen und Ostschweizer im Vergleich sehr bescheiden seien und nicht gerne Stolz und Exzellenz hervorstreichen würden. Er hoffe, der neue Campus am Platztor werde einst zu mehr Sichtbarkeit und damit zu einem besseren Image in der Bevölkerung beitragen, erklärte Stefan Kölliker. Bernhard Ehrenzeller wünschte sich in diesem Zusammenhang, dass das SQUARE noch stärker zu einem Denkplatz wird, um zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beizutragen.