Leserbrief:
Das Gossauer Stadtparlament hat das Budget 2024 zurückgewiesen. Eine Konsequenz dieses Sparens ist die momentane (und hoffentlich nur vorübergehende) Schliessung des Elterntreffs an der Quellenhofstrasse 4, oberhalb der Spielgruppe Bärehüsli.
Der Elterntreff bietet Eltern sowie Grosseltern eine Möglichkeit sich auszutauschen, sich zu vernetzen, sich in Gossau willkommen zu fühlen. Er ist aber nicht nur ein gemütlicher Treffpunkt. Zu uns kommen auch Eltern, die sich überfordert fühlen, die mit ihren Nerven und ihrem Wissen am Ende sind - Eltern, die Hilfe brauchen und Eltern, die ein offenes Ohr für ihre Sorgen suchen. Hier im Elterntreff sind wir mehr als Gastgeberinnen; wir sind auch Zuhörerinnen und Beraterinnen. Wir sind überzeugt, der Elterntreff ist ein wichtiger Treffpunkt für Gross und Klein für die Stadt Gossau.
Bei solchen Institutionen zu sparen, führt nach unserer Meinung in die falsche Richtung. Damit Gossau bei steuerzahlenden Familien und Grosseltern weiterhin attraktiv ist, braucht es solche Angebote. Familienzentren sind ein Teil der politischen Strategie «frühe Förderung» und unsere «light»-Variante besteht seit 7 Jahren. Mit viel Herzblut haben wir dieses Angebot aufgebaut und betrieben. Die Kosten, welche die Stadt für dieses Angebot trägt, sind gering. Einzig die Personalkosten während den Öffnungszeiten des Elterntreffs und das wöchentliche Reinigen werden durch die Stadt Gossau getragen, dies zum Mindestlohn. Die Miete für die Räumlichkeiten vom Bärehüsli werden komplett durch den Verein Spielgruppe Bärehüsli getragen. Die Organisation des Elterntreffs wird in Freiwilligenarbeit durch die Mitarbeiterinnen erledigt.
Eigentlich schon fast ein Wunder, dass es unter diesen Bedingungen überhaupt einen Elterntreff mit motivierten, geschulten Mitarbeiterinnen gibt. Wir hätten uns von unserem Parlament mehr Einsatz erhofft.
Roswitha Hanselmann, Präsidentin Spielgruppe Bärehüsli
Elterntreff und das ganze Elterntreff-Team