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Stadt Gossau
09.02.2024
10.02.2024 08:04 Uhr

Drachentöter zeichnet Ehepaar Blumer aus

Bild: Vanessa Vogt
Am Mittwoch, 7. Februar, lud die geheime Drachentöterredaktion zum jährlichen Drachenfest in den Freihof. Höhepunkte des Abends waren die Verteilung der neusten Ausgabe des Drachentöters und die Verleihung des Drachenpreises. Dieser ging zum ersten Mal an ein "es".

«Soll der Drachenpreis heute an eine Frau oder einen Mann gehen?», fragte Moderator Stefan Häseli kurz vor der Verleihung. Die meisten Besucher an diesem Abend wünschten sich eine Frau als Preisträgerin: Nicht ganz so weit gefehlt vom tatsächlichen Ergebnis. «Der 9. Drachenpreis geht dieses Mal dem Zeitgeist entsprechend an ein ‚es‘ – nämlich ‚es Ehepaar'», verrät Häseli. Verdient gemacht habe sich das Paar den Preis nicht nur durch ihr besonderes politisches und soziales Engagement oder ihren Humor.

Oma kocht gut – Opa macht Eier warm
«Wir haben mal die Enkel gefragt, was ihre Grosseltern gut können.» Dabei kam die Gewinnerin wesentlich besser weg: «Die Oma kann sehr gut kochen, da muss man immer Tupperware mitnehmen für die Reste. Und der Opa… der kann gut Eier warm machen.» ‚Sie‘ gehe gerne kalt baden – schon bei niedrigsten Temperaturen sei sie in der Badi anzutreffen. ‚Er‘ sei Profi im eigene Spielregeln erfinden, die er dann auch in den Spielanleitungen überklebe – und jeden Mitspieler vorwarne, dass dieses Mal andere Regeln gelten würden. Darüber hinaus sei er bekannt für seine Liebe zu Velos - 'unter 20 Kilometern nimmt man das Velo!' - und Abkürzungen. Diese nehme er häufig und gerne. „Und trotz der vielen Abkürzungen, die er kennt und nimmt, kommt er immer auf den letzten Drücker“, sagt Häseli. Den meisten im Publikum war schon nach der Hälfte der Rede klar, wer heute Abend den Drachenpreis erhalten würde: Käti und Ruedi Blumer.

Einmal nicht auf den letzten Drücker
«Wie findest du, dass du den Preis auch erhältst, Käti?», fragte Häseli. «Schlimm!», sagte sie und lachte – den Humor also gleich bewiesen. Sie habe gewusst, dass Ruedi den Preis erhalte, habe aber selbst nicht damit gerechnet, auf der Bühne zu stehen. «Wir waren früher hier als sonst», erzählt Blumer. «Weit vor allen anderen. Das kam mir komisch vor.» Wenigstens war er an diesem besonderen Abend einmal nicht auf den letzten Drücker.

Frauenquote beim Drachenpreis zu tief
Aber auch er war überrascht: «Ich freue mich wirklich sehr über die ehrenvolle Auszeichnung.» Angereist waren die beiden natürlich mit den Velos – Dank des Körbchens konnte der schwere Drache dennoch sicher nach Hause transportiert werden. Gut, dass Drachen keine Helmpflicht haben, denn dieser war leider nicht im Preis inkludiert. Ein Verbesserungsvorschlag zum Drachenfest konnte sich Ruedi aber auf Anfrage – ganz parteikonform – nicht nehmen lassen: «Der Frauenanteil muss natürlich wachsen bei den Preisträgern.» Stefan Häseli konterte kess: "...INNEN. (...) Schön, wenn ein Lehrer sich dann noch korrigieren kann." Es gilt also in den nächsten Jahren die Frauenquote drastisch zu erhöhen - sonst läuft die Drachentöter-Redaktion noch Gefahr, Inhalt einer Motion zu werden.

Drachentöter mit Jubiläumslied
Im Anschluss an die Preisverleihung wurde die 9. Ausgabe des Drachentöters – garantiert und fast Giella-frei – verteilt. Den Anstoss zur «Verteilete» gab das Jubiläumslied zur 1200-Jahr-Feier, performt von Seraina Stark und Rebecca Hofmann als Vertreterinnen des Friedberger Alumnichors. Das tragende Lied wirkte auf den ein oder anderen eher schwer – auf Grund der Budgetrückweisung im Parlament und den ganzen ad hoc Kürzungen in einigen Bereichen war den Komponisten wohl die Heiterkeit etwas aus den Segeln genommen.

Gallo Misto verlässt die Schnitzelbangger-Szene
Neben dem Drachenpreis zeichneten den Abend weitere Höhepunkte aus: Gallo Misto – der Altprofi unter den Schnitzelbanggern – trat ein letztes Mal auf. Die nächste Fasnacht verbringt er bereits in Rente – die Drachentöter Redaktion nimmt ab sofort Bewerbungen für neue Schnitzelbangger an. Neu im Schnitzelbangg-Ensemble des Drachentöters reihten sich «Thurgeier» aus dem Nachbarkanton, die trotz der politischen Ferne auch die Sana Fürstenland und den neuen «Helikopter-Spielplatz» mit auf der Agenda hatten. Auch die Alliglattohren durften in diesem Jahr nicht fehlen: In einem historischen Abriss halten sie fest «Dä Fürschtab chunt au – Gossau wird gründet – und seitdem gits Stau.» Zum krönenden Abschluss luden wie immer die «Zwei Räppler» mit ihrem Mitmach-Fasnachts-Rap ein.

Totgeglaubte leben länger
Prominenten Besuch brachte die Schnitzelbangg «Sittestecher» ins Haus. Denn sie hatten die totgeglaubten Freddy Mercury, Queen Elisabeth und John Lennon der noch lebenden Legende Elton John zur Seite gestellt: Die schauspielerische Leistung gepaart mit dem humorvollen Mut sorgte für grosse Lacher. Neben zahlreichen Spitzen auf die Stadt St.Gallen bekam auch der anwesende Gemeindepräsident Toni Thoma sein Fett weg: «Die Wahlen tauchen in jeder Gemeinde als grosses Thema auf – und auf jeder Liste ist da Toni Thoma drauf.»

Lebhafte Guggä und gekonnte Moderation
Für weniger Lacher, aber dafür für einen soliden Beat sorgten die Gossauer Gässachlöpfer: Gleich mehrfach traten sie an diesem Abend auf. Mit ihrer guten Laune, einer gekonnten Performance aus Musik und synchronen Moves und ihrem quirligen und vollem Einsatz zeigenden Obergugger Marco Manser, waren sie ein definitiver Glanzpunkt im Abendprogramm. Ein weiteres Highlight des Abends war die Moderation: Sympathisch und humorvoll führte Stefan Häseli durchs Abendprogramm – erfrischend witzig, mit der richtigen Prise Improvisationstalent – ganz wunderbar passend zum Event.

  • Die Guggämusig Gassächlöpfer sorgen am Drachenfest für ordentlich "Wumms". Bild: Vanessa Vogt
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  • Auch der Stadtrat kam verkleidet. Bild: Vanessa Vogt
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  • Auch Toni Thoma und Benno Koller waren unter den Gästen. Bild: Vanessa Vogt
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  • SVP-Parlamentarier Andy Oberholzer und Kurt Jau inklusive Parlamentspräsident Pascal Fürer (rechts) liessen sich das Drachenfest im Gruppenkostüm nicht nehmen. Bild: Vanessa Vogt
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  • Die Sittestecher alias Freddy Mercury, Elton John, Queen Elisabeth und John Lennon. Bild: Vanessa Vogt
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  • Gallo Misto. Bild: Vanessa Vogt
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  • Die Thurgeier. Bild: Vanessa Vogt
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  • Die Alliglattohren. Bild: Vanessa Vogt
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  • Die Zwei Räppler. Bild: Vanessa Vogt
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  • Drachentöter-Chef Herbert Bosshart, alias Super Mario, verteilt den druckfrischen Drachentöter #9. Bild: Vanessa Vogt
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  • Moderator Stefan Häseli führt durch den Abend. Bild: Vanessa Vogt
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Vanessa Vogt
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