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15.04.2024

Leuchtturmprojekt für nachhaltiges Sanieren von Aepli Metallbau AG

Total kamen 1082 Stück Fassadenelemente zum Einsatz. Bild: Zeljko Gataric
Weiternutzen statt ersetzen – inmitten von Zürich hat Swiss Prime Site Immobilien ein altes Bürogebäude komplett nach dem Grundgedanken der Kreislaufwirtschaft saniert. Das Gebäude wurde bis auf die Tragstruktur zurück gebaut und erhielt unter anderem eine neue, offene Fassade von der Aepli Metallbau AG. Diese besteht aus recyceltem Aluminium mit einem Anteil von mindestens 75 % End-of-life-Aluminium.
Die neue Elementfassade wurde von Aepli entwickelt, produziert und montiert, inklusive 3000 m² dynamisches Sonnenschutzglas. Bild: Zeljko Gataric

Das Geschäftsgebäude in zentraler Lage in Zürich wurde 1980 erbaut. Swiss Prime Site Immobilien erwarb den Bau 2018 und liess das veraltete Bürohaus innen und aussen umfassend sanieren und in ein modernes Bürogebäude verwandeln. Die rund 15 000 m² Bürofläche werden fortan von der neuen Alleinmieterin Google Schweiz genutzt. Zur Gesamtsanierung gehörten die Erneuerung der Fassade und des Dachs sowie der gesamten Gebäudetechnik. Die Transformation der Liegenschaft wurde im Sinne der integralen Nachhaltigkeit und «Circular Economy» durchgeführt. So wurden alle abgebauten Materialien, wenn möglich, verändert, aufbereitet und am Objekt in neuer Form wiederverwendet. Dies sparte Transportwege, war ressourcen- und CO2-schonend und wahrte die bestehende Identität des Gebäudes innerhalb der Stadt. Das Ziel für den sanierten Bau war seine Zertifizierung nach Minergie und SNBS (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz). Dafür kamen unter anderem Photovoltaik sowie eine dynamische Verglasung zum Einsatz.

Die Verglasung mit eyrise® s350 ermöglicht eine Verdunkelung auf Knopfdruck. Bild: Zeljko Gataric

Alte Fassade neu genutzt

Ein wichtiger Aspekt im Rahmen des Projekts an der Müllerstrasse war die Wiederverwendung der bestehenden Aluminiumfassade. Die vorhandenen Gussaluminiumplatten wurden demontiert, aufbereitet und in neuer Form weitergenutzt: Aus den vorhandenen Platten wurden Streifen herausgeschnitten und rund um das Gebäude für die neue Brüstungsverkleidung eingesetzt. Überschüssiges Metall setzte man für die Gestaltung des Eingangsbereichs ein. Aus den alten Betonbalustraden der Fassade entstanden unterdessen neue Sitzgelegenheiten. Um dem neuesten technischen Standard zu entsprechen, erhielt die Fassade auf rund 3000 m² neue, grossformatige Scheiben aus dem Sonnenschutzglas eyrise® s350. Dank der angewandten Flüssigkristalltechnologie ist damit eine dynamische Verdunkelung auf Knopfdruck möglich. Auf diese Weise kann eine übermässige Erhitzung der Innenräume vermieden und die benötigte Kühlenergie tief gehalten werden. Die eyrise®-Gläser sind durch eine Umweltproduktdeklaration (EPD) zertifiziert. Sie werden vollständig in Europa hergestellt, und die Produktionsstätte in Veldhoven (NL) nutzt nachhaltige Energie, was sich positiv auf den Anteil grauer Energie zur Herstellung der Fassade auswirkt. 

Verantwortlich für die Entwicklung der Neuprofile und der Unterkonstruktion für die Fassade war die Aepli Metallbau AG, welche die total 1082 Stück Fassadenelemente vom Erdgeschoss bis zum sechsten Obergeschoss auch produzierte und vor Ort montierte. Alle Elemente wurden pulverbeschichtet. 

«Allco legt bei der Entwicklung und Umsetzung Ihrer Projekte grössten Wert auf Fachkompetenz und partnerschaftliches Agieren. Aepli hat sich diesbezüglich beim Projekt ‹Müllerstrasse› besonders profiliert und auch den nötigen Pioniergeist bezüglich ‹Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft› bewiesen. Die Fassade ist zweifellos eine der technisch schönsten je realisierten Fassaden von Allco.» Urs Meier, Geschäftsführer Allco AG

Für die neue Brüstungsverkleidung wurden die bearbeiteten Gussaluminiumplatten der Vorgängerfassade verwendet. Bild: Zeljko Gataric

Fassadenrecycling im Fokus

Die Fassade steht beim Thema Nachhaltigkeit besonders im Blickfeld. Je nach Objekt ist eine Fassadenrenovation einer der wirksamsten Schlüssel, um ein bestehendes Gebäude aufzuwerten. Das trifft speziell für Metallfassaden zu und gilt für ihr Erscheinungsbild wie auch für ihre Funktionalität. Eine Metallfassade lässt sich langfristig ökologisch verträglich, ökonomisch und komfortabel gestalten. Mit den heutigen Fassaden, ihren Füllungen und Unterkonstruktionen können energiesparende oder sogar energiebringende Lösungen für zeitgemässes Wohnen und Arbeiten geboten werden.

Wo immer eine neue Metallfassade zum Einsatz kommt, ist ein möglichst hohes Mass an Langlebigkeit wie auch Recyclingfähigkeit sicherzustellen. Dafür sollte es sich um leicht reversible und homogene Materialverbindungen handeln; das vereinfacht deren Trennung und reduziert auch die Anzahl der Entsorgungswege. Bei einer Sanierung sollten einerseits Elemente übernommen sowie andererseits rezyklierte Produkte eingesetzt werden. Nicht mehr Nutzbares wiederum wird in den Zyklus zurückgegeben und für anderweitige Zwecke verwertbar gemacht.

Bei der Einbringung der Fassadenelemente mussten teils erhebliche Bautoleranzen aufgenommen werden. Bild: Zeljko Gataric
Aepli Metallbau AG
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