Neu erstatten die FTTG-Mitglieder jährlich Bericht über ihre Schwerpunkte und deren Umsetzung. Diesen März geschah dies zum ersten Mal. Das Ergebnis ist erfreulich und zeigt auf, welches Spektrum ganzheitliche Nachhaltigkeit abdeckt.
Im Kernbereich Fair Trade ergänzte ein Drittel der Mitglieder seine FT-Produktepalette. Massnahmen im Sozialbereich sind bei über der Hälfte ein Thema. Viele Mitglieder haben sich Wohlbefinden, Wertschätzung, Betreuung sowie Mitspracherecht der Mitarbeitenden auf die Fahne geschrieben. Personen aus dem zweiten Arbeitsmarkt oder mit Beeinträchtigungen werden bei folgenden Mitgliedern beschäftigt oder integriert: Bioladen Dill & Rosmarie, Globi Kinderkrippen, Handballabteilung des Fortitudo, Metzgerei Grüebler, Sana Fürstenland, Schwizer Haustechnik AG, Gymnasium Friedberg und Stadt Gossau. Die Lehrlingszahl erhöht und oder die Lehrlingsbetreuung ausgebaut haben die Gutenberg Buchhandlung, die Kita Gossau, die Sana Fürstenland und die Schwizer Haustechnik AG. Ein spannendes Projekt rief die Migros ins Leben. Die Filiale Stadtbühlpark wurde im letzten Jahr in eine Filiale von Lernenden umfunktioniert. Sie übernehmen alle Funktionen bis hin zur Filialleitung. Das Vita Tertia erhöhte den Mindestlohn merklich und gibt den Mitarbeitenden neu sechs Wochen Ferien. Der Walter Zoo erhöhte für die Mitarbeitenden die Ferientage. Die Brauerei Stadtbühl hält die Lohnschere tief und beteiligt die Angestellten am Gewinn.
Auf der ökologischen Ebene setzen fast alle Mitglieder Schwerpunkte. Dazu gehören Abfallverminderung und -trennung, Senkung des Ressourcenverbrauchs, Verwendung ökologisch sinnvoller Putzmittel, Reduktion von Food Waste, Bevorzugung saisonaler und regionaler Produkte, grösseres Angebot an vegetarischen, veganen und biologischen Speisen, Installation von PV-Anlagen und Energiesparmassnahmen. Zwei Beispiele: Das Restaurant zum alten Pflüegli baute kürzlich eine neue, energiesparende Kühlanlage ein, startet mit der Isolierung der Gebäudehülle und bietet in der FTTG-Aktionswoche im Mai ein veganes Menü an. Die Gossauer Regionalgruppe von Boomerang Bags näht seit Jahren aus gebrauchten Stoffen Einkaufstaschen, welche in Gossauer Fachgeschäften zum Mitnehmen aufliegen und wieder zurückgebracht werden können.
Etwas weniger gewichten die Mitglieder die ökonomische Ebene. Trotzdem gibt es auch hier einige Beispiele. So wird in die Weiterbildung der Belegschaft investiert, eine hohe Kundenzufriedenheit angestrebt oder der Betrieb mit Investitionen zukunftstauglich gemacht.
Sehr engagiert sind auch die Gossauer Schulen. Sie haben ihre eigene FTTG-Arbeitsgruppe, in welcher alle Schulhäuser, die Tagesstrukturen, das Facility Management und sogar das Schulpräsidium vertreten sind. Dank der guten Vernetzung werden getroffene Massnahmen umfassend und gut abgestützt umgesetzt. Nachhaltige Ziele werden in den Bereichen Bildung, Materialeinkauf, Ressourcenverbrauch, Entsorgung, Unterhalt und Verpflegung umgesetzt. Hier einige Beispiele: Beim Kochen im WHA-Unterricht und bei der Verpflegung an den Mittagstischen wird regionalen, saisonalen sowie Fair Trade Produkten der Vorzug gegeben und der Fleischkonsum reduziert. Gedruckt wird in erster Linie auf Recyclingpapier. Jedes Jahr nehmen Schulklassen oder ganze Schulhäuser an der FTTG-Aktionswoche teil. Klassen vom OZ Rosenau kochten in der letztjährigen Aktionswoche mit Lebensmitteln, die weggeworfen worden wären.