Hoch hinaus - Meisterschaft der Heissluftballone gestartet
Das gesamte Auffahrtswochenende steht in Gossau unter dem Stern der Heissluftballone. „Es ist mir eine Ehre und Freude heute die Schweizer Meisterschaft in Gossau eröffnen zu dürfen“, sagt OK-Präsident Kurt Boppart in seiner Eröffnungsrede im festlich mit Helium-Heissluftballonen dekorierten Fürstenlandsaal. So sei es doch recht ungewöhnlich mitten in einer Stadt ein solches Grossevent, dass massgeblich auch im Luftraum stattfindet, durchführen zu können. „Dies erfordert besondere Geduld, sowohl bei den Wettkampfteilnehmern als auch beim Publikum und Anwohnern."
Ideenwettbewerb führt zur SMHL
Die Idee zum Hosten der SMHL stammte weder vom amtierenden Weltmeister Stefan Zeberli aus Andwil, noch von Boppart selbst. Im Ideenwettbewerb für die 1200-Jahr-Feier wurde der Vorschlag zur Durchführung einer Weltmeisterschaft im Heissluftballon eingebracht. „Als die Idee gewählt wurde, hat man uns vor 1.5 Jahren angefragt, die Schweizer Meisterschaft um ein Jahr zu verschieben“, so Boppart. Gesagt – getan: Heute darf Gossau fünf Tage lang Zeuge eines wirklich einzigartigen Wettkampfes mit vielen Highlights rund um den Luftraum und Ballone erleben.
Ein Ziel – ein Meister
Alle Teams werden zweimal täglich zum Wettkampf antreten – dabei gilt es möglichst schnell und genau ein Zielkreuz anzusteuern. „Am Ende wird es einen Gewinner im Swiss Cup geben, der Schweizer Meister wird“, sagt Boppart. „Aber wie immer im Sport geht es auch bei uns um den Austausch, das Miteinander und unvergessliche Erlebnisse. Möge der Geist des Sportes uns mitreissen und inspirieren.“
Unbekannte Bise
Die Wettkämpfe sind abhängig vom Wetter: Zur Analyse konnte man den bekannten Meteorologen Daniel Gerstgrasser gewinnen. „Er hat für die kommenden Tage fahrbares Wetter versprochen, deswegen haben wir ihn eingestellt“, witzelt Boppart. Sehr wahrscheinlich können die Piloten tatsächlich mit guten Bedingungen rechnen – auch wenn eine Bise vorausgesagt ist. Diese könnte für die ausländischen Teams ein Hindernis werden, da sie diese Wetterlage nicht kennen.
Piloten der Weltrangliste
Von den 31 antretenden Teams sind 20 zum Spass am Start. Diese starten in den sogenannten Fiesta-Ballonen. Die Wettkampfballone sind etwas kleiner. Unter den 11 anderen Teams befinden sich sechs Piloten der Top 10 Weltrangliste, fünf ehemalige Weltmeister sowie die amtierende Schweizer-, Europa- und Weltmeister.
Organisatorischer Kraftakt
Jaime Oberle, Präsident des Schweizerischen Ballonverbandes SBAV, bedankte sich bei der Stadt Gossau für die Genehmigung des Events sowie beim OK, den vielen freiwilligen Helfern: „Der Aufbau war ein organisatorischer Kraftakt, auch wenn die Rahmenbedingungen wegen der 1200-Jahr- Feier idealer waren als in Städten üblich.“ Es sei sicher eine einzigartige Meisterschaft, auf Grund der urbanen Lage – er freue sich auf einen fairen Wettkampf. „Die Meisterschaft 2023 musste wetterbedingt verschoben werden – dieses Jahr sieht das Wetter vielversprechend aus und stellt hoffentlich spannende Bedingungen“, sagt er.
Ein Stapi, drei Sprachen
Stadtpräsident Wolfgang Giella begrüsste die Teilnehmenden auf Grund der Internationalität als einziger Redner in drei Sprachen – und erntete damit bei allen Teams Gehör und Applaus. „Wir alle werden in den nächsten Tage Zeugen von spektakulären Bildern: Wir bieten den Gossauern keine Einzelfahrten in Ballonen, dafür aber ein ganzes Wochenende voller Ballone, Wettkämpfe und special effects.“ Er sei sehr dankbar, dass die Stadt Gossau Gastgeber für die SMHL sein darf: „Am Anfang dieser Meisterschaft steht eine Idee. Was daraus das entstanden ist, ist das Engagement von vielen“, richtet er seinen Dank an alle Beteiligten.
Die Schweiz endet nicht in Winterthur
Auch die St.Galler Stadtpräsidentin Maria Pappa sowie Kantonsrats-Präsidentin Andrea Schöb waren anwesend. Schöb selbst sei mal Teil eines Wettkampfteams am Boden gewesen: „Die Kameradschaft und das Miteinander sind mir noch in bester Erinnerung“, sagt sie begeistert. „Sie können sich alle auf die Sicht auf unser schönes Fürstenland von oben freuen“, richtet sie das Wort an die Wettkampfpiloten. Spätestens am Sonntag würden alle ihr zustimmen, wenn sie die Schönheit der Region selbst erlebt haben, ist sie sicher. „Die Meisterschaft trägt dazu bei, dass alle Menschen erkennen, dass die Schweiz nicht in Winterthur aufhört - und ein Besuch der wunderschönen Ostschweiz sich lohnt.“