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Flawil
24.07.2024

Agglomerationsprogramme: die regionalen Entwicklungsinstrumente

Mithilfe der Agglomerationsprogramme erhält die Gemeinde Flawil Unterstützung von Bund und Kanton für Projekte wie beispielsweise die Erneuerung des Bahnhofplatzes. Bild: Gemeinde Flawil
Agglomerationsprogramme sind ein regionales Entwicklungsinstrument zur Abstimmung von Siedlung und Verkehr. Derzeit wird die 5. Generation erarbeitet und soll 2025 beim Bund zur Genehmigung eingereicht werden.

Agglomerationsprogramme orientieren sich an der Agglomerationspolitik des Bundes und zeigen auf, wie der Gesamtverkehr in Zukunft nachhaltig und siedlungsverträglich abgewickelt werden kann. Im Kanton St.Gallen liegt die Federführung für die Erarbeitung der Agglomerationsprogramme bei den Regionen. Die Gemeinde Flawil ist im Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee im Lenkungsausschuss vertreten. Die Trägerschaft des Agglomerationsprogramms – bestehend aus den drei Kantonen Appenzell Ausserrhoden, St.Gallen und Thurgau sowie den 31 Agglomerationsgemeinden – erarbeitet derzeit die 5. Generation des Agglomerationsprogramms, welches 2025 beim Bund zur Genehmigung eingereicht werden soll.

2. Generation bislang am umfangreichsten

Das erste Agglomerationsprogramm, genannt AP 1. Generation, wurde im Jahr 2008 eingereicht und die darin enthaltenen Infrastrukturmassnahmen in den Jahren 2011 – 2014 umgesetzt. Inhaltlicher Schwerpunkt war damals die S-Bahn St.Gallen. Das Projekt hatte ein Investitionsvolumen von 185 Millionen Franken, wovon 74 Millionen der Bund übernahm.
Das Agglomerationsprogramm der 2. Generation wurde im Jahr 2012 beim Bund eingereicht und hatte ein Volumen von 197 Millionen Franken. Davon waren wiederum 97 Millionen Franken Bundesmittel. Bestandteil des AP 2 war die Passerelle am Bahnhof Flawil. Mit der gleisüberspannenden Passerelle auf der Höhe des Zielwegs wäre das westliche Siedlungsgebiet besser an den Bahnverkehr angeschlossen worden. Auf Antrag des Gemeinderates wurde der Baukredit in der Höhe von 875'000 Franken an der Bürgerversammlung vom November 2016 allerdings abgelehnt.
Ein weiteres Vorhaben im AP 2 war das Projekt «Landschaft für eine Stunde», das im Botsberger Riet umgesetzt wurde. Dabei ging es darum, den Flawilerinnen und Flawiler ein Naherholungsgebiet zu ermöglichen, dass zum Spazieren und Verweilen einlädt.
Ein wesentliches Infrastrukturprojekt war die Neugestaltung des Bahnhofplatzes Flawil, welcher im Rahmen des AP 3 mit Bundesmitteln finanziert wurde. Ausserdem war das Betriebs- und Gestaltungsprojekt Wiler- / St.Gallerstrasse zwischen Isnyplatz bis Landbergstrasse ein Projekt im AP 2, welches voraussichtlich 2025 umgesetzt werden soll. Auch der Bau des Fürstenlandradweges zwischen Burgauerstrasse und Burgau war ein Projekt im AP 2 und machten es somit zum bislang umfangreichsten Agglomerationsprogramm.

Wenige Projekte in 3. und 4. Generation

Im Jahr 2016 wurde das Agglomerationsprogramm der 3. Generation beim Bund eingereicht und hatte ein Investitionsvolumen von 371 Millionen Franken, wovon wiederum 130 Millionen der Bund beisteuerte. In diesem Programm hatte die Gemeinde Flawil allerdings keine Infrastrukturprojekte angemeldet. Das bislang letzte Agglomerationsprogramm, die 4. Generation, wurde im Jahr 2021 beim Bund eingereicht und hatte ein Volumen von 122 Millionen Franken. Davon finanzierte der Bund 49 Millionen Franken. Der Gemeinderat meldete dafür die Entwicklung des Areals Westausfahrt (Bahnhof bis Schulstrasse), eine Attraktivitätssteigerung innerstädtischer Freiräume (Weidegg-Pärkli) sowie die Netzergänzung Radweg Bahndamm zwischen Bahnhof und Burgauerstrasse an. Dies sind teils langfristige Projekte und werden in den kommenden Jahren konkretisiert.

Wieder mehr Projekte in 5. Generation

Zurzeit wird das Agglomerationsprogramm der 5. Generation durch die Region St.Gallen-Bodensee erarbeitet. Dieses soll bis Mitte 2025 beim Bund eingereicht werden. Im August 2023 hat der Gemeinderat fünf Infrastrukturprojekte genehmigt und für AP 5 bei der Region angemeldet. Die Projekte betreffen die 3. Phase der Lichtsignalanlage beim Einlenker St.Gallerstrasse / Dammstrasse, eine Haltestellenbucht beim Freibad Böden sowie die Veloführung bis zum Freibad Böden über die Degersheimerstrasse und bauliche Massnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit an der St.Gallerstrasse, Landberg – Oberglatt. Darüber hinaus wurde die Netzergänzung Radweg Bahndamm zwischen Bahnhof und Burgauerstrasse aus der 4. Generation erneut angemeldet, da die bereits geplante Umsetzung im Zeithorizont des AP 4. Generation nicht garantiert werden kann.

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