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Gast-Kommentar
Drache-Füür
02.08.2024

"Seid lieb zu Arnegg!"

Kolumne auf Gossau24. Bild: jg
"Drache-Füür" vom 2. August 2024.

Die Arnegger Kinder besuchen in Andwil die Grundschule, die Arnegger Turnerinnen turnen im TV Cervus Andwil-Arnegg, die Arnegger Turner in der Männerriege Andwil-Arnegg, die Arnegger Sänger singen im TON ART Andwil-Arnegg oder im Otmarchor Andwil-Arnegg, die Arnegger Musikanten musizieren in der Musikgesellschaft Andwil-Arnegg, die Volleyballerinnen passen im VBC Andwil-Arnegg, die Arnegger Frauen treffen sich in der Frauengemeinschaft Andwil-Arnegg – die Liste der Andwil-Arnegger Vereine ist lange. Arnegg gehört sozial zu Andwil, das ist Fakt. Dabei gehört Niederarnegg, das im Jahr 721 unter dem Namen Ahornineswanc erstmals urkundlich erwähnt wird und damit 103 Jahre «älter» als Gossau ist, politisch seit 1806 zu Gossau. Weshalb, weiss heute niemand so genau. Im Geschichtsbuch steht, dass bei der Kantonsgründung im Jahr 1803 Niederarnegg und Oberarnegg gemäss den Pfarrgrenzen der Gemeinde Andwil zugeschlagen wurden. Doch die Andwiler gingen mit dem «neuen Ortsteil» nicht fürsorglich um, weshalb die St.Galler Regierung am 13. Januar 1806 wegen Auseinandersetzungen um die Korporations- und Armengüter Niederarnegg (Arnegg) sowie die Höfe Geretschwil, Fronackern, Herzenwil, Wilen, Zinggenhueb, Stöcklen, Hölzle und Erlen wieder Gossau einverleibt. Arnegg blieb aber schul- und kirchgenössig bei Andwil. Dabei ist es bis heute geblieben.
Arnegg hat sich unter der Schirmherrschaft von Gossau prächtig entwickelt. Einst nicht mehr als ein armer, fast einen Kilometer vom letzten Gossau Haus entfernter Aussenposten, ist Arnegg heute dank naher Autobahn und guter Anbindung an den ÖV zu einem beliebten Wohn- und Arbeitsort geworden. Mittlerweile wohnen mehr als 10 Prozent der Gossauerinnen und Gossauer in Arnegg, Tendenz zunehmend. Und so erstaunt es nicht, dass Arnegg im Gossauer Rathaus und im Gossauer Stadtparlament einen «Sonderstatus» geniesst. Regelmässig unterbreitet der Stadtrat Anträge zu Geschäften, welche das Wohlergehen des Ortsteils Arnegg im Fokus haben. Und genauso regelmässig werden diese Geschäfte im Parlament wohlwollend behandelt und praktisch ohne Gegenstimmen durchgewunken. So wird nächstes Jahr der Loobachweg für 354'000 Franken oder rund 2000 Franken pro Meter zum Edel-Fuss- und Radweg ausgebaut. Und als neustes Goody für die Arneggerinnen und Arnegger liegt ein Kreditantrag über 390’00 Franken für einen Dorfplatz mit Spielplatz in der neuen Arnegger Zentrumsüberbauung auf. Wetten, dass auch dieser Antrag das Parlament diskussionslos passieren wird. Ganz nach dem Motto: Seid lieb zu Arnegg! Schliesslich ist der nördliche Gossauer Dorfteil das Eingangstor zu Andwil.
Ein sonniges erstes August-Wochenende wünscht Ihnen
Ihr Drago

Wehe, wenn er Feuer speit! In seiner Kolumne "Drache-Füür" kommentiert Drago auf Gossau24 jeden Freitag das Geschehen in Gossau - vor und hinter den Kulissen.

Drago
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