Gossau24 sprach mit Alex Harder über die Erfahrungen bei der Sammlung der Unterschriften für die Volksmotion und über die von der IG erwarteten Konsequenzen.
Herr Harder, welche Erkenntnisse haben Sie durch die Sammlung gewonnen?
Alex Harder: "Die vielen interessanten Kontaktgespräche haben gezeigt, dass viele Bürgerinnen und Bürger mit der heutigen Situation überhaupt nicht einverstanden sind. Sie fühlen sich von jeder Mitsprache ausgeschlossen. Vor allem begrüsst wird die Forderung, dass dringend ein Plan B ausgearbeitet werden muss."
Und weshalb wird das durch die Volksmotion möglich?
"Damit verschaffen wir uns Gehör in der Stadtverwaltung und im Parlament. Die Volksmotion gibt dem Stadtrat und dem Parlament das Mitspracherecht zurück, das durch die Gründung der Sana Fürstenland AG ausgehebelt wurde. Das heisst, das Parlament hat die Möglichkeit einen Plan B auszuarbeiten. Das ist in unseren Augen ein demokratischer Vorgang, der nicht von Anfang an vom Stadtrat abgelehnt werden sollte."
Was erwarten Sie konkret?
"Wir erachten es als wünschenswert, wenn das Pflegeheim auf einem städtischen Grundstück gebaut wird, wie z.B. beim Aatalweiher oder gar auf dem bestehenden Grundstück der Schwalbe. Wir erwarten vom Parlament, dass es ernsthaft und vorurteilsfrei prüft, ob der heute vorgesehene Standort (Andreaszentrum) noch zeitgemäss ist und die Dimensionen den künftigen Bedürfnissen gerecht werden."
Rechnen Sie mit einer Volksabstimmung?
"Das wäre die beste, weil demokratische Lösung. Die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler sollen über den Standort und den Projektkredit von 50 bis 60 Millionen CHF entscheiden können. Entscheide im dunklen Kämmerlein können wir uns nicht mehr leisten."
Was für ein Szenario sehen Sie bei einer Ablehnung der Volksmotion?
"Dann befürchten wir, dass die Sana Fürstenland AG und die Stadt Gossau vor einem Scherbenhaufen mit grossen, finanziellen Problemen stehen werden. Es besteht absolut keine Garantie, dass das laufende Verfahren überhaupt zur Baubewilligung führen wird. Und niemand weiss, wie viel Zeit und Geld es kosten würde, wenn die Einsprecher bis vor Bundesgericht gingen. Gossau hat Besseres verdient."