Leserbrief:
In der Kommentarspalte der Gossauer Nachrichten vom 4. September nimmt die Redaktion Stellung zu den Kostenüberschreitungen beim Bau des ersten Moduls der Sportwelt Gossau. Die heute schon voraussehbaren Mehraufwändungen von über 9 Mio. werden etwas gar vereinfacht und banalisierend dargestellt, als seien Kostensteigerungen bei grösseren öffentlichen Bauten eine Selbstverständlichkeit, fast ein Naturgesetz. Erst im Mai 2022 haben wir über den Baukredit von 56 Mio. abgestimmt und bereits heute belaufen sich die prognostizierten Kosten auf über 65 Mio. Die 16% Kostenüberschreitung, mit dem lapidaren Hinweis auf die NEAT (Kostensteigerung 65%) und die Elbphilharmonie (Kostensteigerung über 1‘000%), als bescheiden zu bezeichnen, ist leichtsinnig und nicht angebracht. Die Umsetzung der NEAT benötigte über 20 Jahre und dabei handelte es sich im Wesentlichen um Tunnelbauten. Exorbitante Kosten für Liebhabereien und Kunst wie bei der Elbphilharmonie können nicht mit Nutzbauten verglichen werden.
Ohne das Projekt „Sportwelt Gossau“ in Frage zu stellen, sollte - auch im Hinblick auf die zukünftigen Abstimmungen für die Module 2/3 und die nicht ganz einfache Finanzlage der Stadt - die massive Kostenüberschreitung nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Andreas Cavelti
Gossau