Spieglein, Spieglein an der Wand - wer ist die schönste Kuh im Land?
Es glöckelt und blümelt - die Zuschauer sammeln sich auf dem Gehsteig mit Blick zum Schützenhaus Niederdorf. Es ist 8:58 Uhr - und es ist kalt, fast winterlich. Nur 9 Grad Celsius zeigt das Thermometer. Die ersten Kühe trudeln ein. Es wird laut im Niederdorf - spätestens jetzt ist jeder wach.
200 Schöne, keine Wüeschte
Bis 10 Uhr versammeln sich rund 200 Kühe. Zahlreiche von ihnen bunt geschmückt und mit grossen und mittleren Glocken behangen. Zwei Betriebe karren ihr Vieh mit dem Wagen an - der Rest kommt traditionell zu Fuss. Besonders auffällig sind die zwei grossen behornten Ochsen Peter (1200 Kilo) und Moritz (1300 Kilo) von Urban und Desireé Frey aus Höfrig. Die stattlichen Tiere muhen Munter beim Eintreten in die Niederdorf-Arena.
Peter ist der "Chef"
Besonders Peter, geführt vom Säuli-Lokalmatador Christian Manser, lässt besonders lauten Protest kund. Wahrscheinlich soll jeder wissen, wenn der Chef kommt. Denn genauso sieht der muskulöse Ochse aus - wie einer, der den Ton angibt. Die Kühe werden sicher leicht nervös in seiner Gegenwart. Und das schon ohne die Rangierung der Preisrichter - diese begann an diesem morgen etwas verspätet nach 10 Uhr.
Den Schweinen untreu
Wieso Manser heute den Säuli untreu wird? "Freys und ich haben guten Kontakt, sie haben mich gefragt. Da habe ich gerne Ja gesagt", erklärt er. Den Ochsen zieht er an Strick und Ring umher. Wenn 1,2 Tonnen in die andere Richtung wollen, merkt man das. So muss auch hier und da eine extra Runde gedreht werden, bevor der Ochs wieder vorm Tor steht. Denn so ein beliebtes Tier wie er, ist der Star bei jeder Familie - und heiss begehrtes Fotoobjekt.
Spass an der Seite und im Zelt
Für Spass und Spiel bei den Kindern sorgte wieder Mal der Streichelzoo mit Ziegen - auch die neugierigen Toggenburg Alpakas auf der Nebenwiese, die nicht Teil des Zoos sind, beäugten das Spektakel. Auch Ponyreiten und eine Hüpfburg standen parat. Für die Erwachsenen winkte die Festwirtschaft im Zelt - mit Wurst, Brot und leckerem Kuchenangebot. Nur das Wetter liess also dieses Jahr auf Grund der Kälte etwas zu wünschen übrig - die Sonne der vergangenen Jahre hat einen mitunter schon verwöhnt. Aber Regen gab es keinen - und das rettet doch jeden Viehschaumorgen.