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Stadt Gossau
11.11.2024

SP: "Widerstand der Migros gegen Gossauer Velostrasse nicht nachvollziehbar"

Verlauf der geplanten ersten Gossauer Velostrasse. Bild: Screenshot Google Maps / gossau24.ch
Die SP Gossau-Arnegg nimmt Stellung zum Widerstand der Migros gegen die erste Gossauer Velostrasse. Sie hält die Begründung für nicht nachvollziehbar.

Stellungnahme:

Eigentlich hätten die Halden- und die Lerchenstrasse in Gossau im Sommer 2023 zur Velostrasse aufgewertet werden müssen. Doch das Projekt wird immer noch durch Einsprachen verhindert.
Die SP-Fraktion hat darum kürzlich eine einfache Anfrage eingereicht, bei der die Rolle der Migros bei der Verzögerung der Velostrasse hinterfragt wird. Im Zuge der Medienberichterstattung über die Einsprachen bei der Velostrasse hat die Migros in der Zwischenzeit inhaltlich Stellung genommen. Die Migros befürchtet, dass mit Realisierung der Velostrasse im Bereich des Supermarkts «ein höheres Risiko für Fussgänger und Velofahrerinnen einhergehe und die geplante Einfärbung der Haldenstrasse zu Missverständnissen und damit zu Verkehrsunfällen führe.» Diese Haltung ist für die SP in keiner Art und Weise nachvollziehbar. Velostrassen tragen im Gegenteil aus mehreren Gründen zur Erhöhung der Sicherheit im Strassenverkehr bei.
Klare Prioritäten: Auf Velostrassen haben Velofahrer: innen Vorfahrt, der Rechtsvortritt ist aufgehoben. Das führt zu einer klaren Regelung der Verkehrsflüsse und vermeidet Missverständnisse.
Bessere Sichtbarkeit: Die von der Migros kritisierte Einfärbung führtzu einer besseren Sichtbarkeit der Velostrasse für alle Verkehrsteilnehmenden. Das erhöht die Aufmerksamkeit und verhindert Unfälle.
Koexistenz aller Verkehrsteilnehmenden: Die Velostrassse an der Halden- und Lerchenstrasse wird so ausgestaltet, dass alle koexistieren können, das verbessert die Rücksichtnahme und erhöht somit die Sicherheit für alle.

Fadenscheinige Begründung der Migros

Die erwähnte Begründung der Migros für die Einsprache ist fadenscheinig. Die Migros bietet in Gossau eine Vielzahl von Gratisparkplätzen an. Kostenlose Parkmöglichkeiten im Zentrum von Gossau begünstigen den innerstädtischen motorisierten Individualverkehr, was zu Mehrverkehr und erhöhten Unfallrisiko führt. Die Migros scheint auch nicht gewillt Massnehmen zu ergreifen, um den Anteil des Langsamverkehrs ihrer Kundschaft zu erhöhen. Es besteht lediglich ein ungenügendes Angebot an Veloparkplätzen, die zudem für Velos mit Anhänger oder Lastenvelos ungeeignet sind. Ein Ausbau der Veloparkplätze nahe beim Eingang scheint nicht vorgesehen zu sein. Die Einsprache der Migros gegen die erste Gossauer Velostrasse hinterlässt einen ganz faden Beigeschmack.

Migros soll die Einsprache zurückzuziehen

Die Migros schreibt auf ihrer Website «Nachhaltigkeit ist Teil unserer Kultur. Die Schwerpunkte liegen auf umweltfreundlichen und sozialverträglichen Produkten für einen nachhaltigen Konsum sowie einem breiten Engagement im Bereich Klima». Diese Einsprache passt nach Ansicht der SP Gossau-Arnegg ganz und gar nicht zu diesem Kulturversprechen der Migros. Die SP fordert die Migros auf die Einsprache gegen die Velostrasse zurückzuziehen und damit den Weg freizumachen für eine wirklich nachhaltige und klimagerechte Verkehrsentwicklung in der Stadt Gossau.
Florian Kobler, Fraktionspräsident SP Gossau-Arnegg
Ruedi Blumer, Ortsparteipräsident SP Gossau-Arnegg

pd.
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