Rolf Hefti, Präsident der Dorfkorporation Arnegg, führte engagiert und mit Humor durch die sehr gut besuchte Versammlung. Nach der Begrüssung der Gäste aus Politik und Verwaltung von Gossau, Arnegg und Andwil sprach er die begrenzten Platzverhältnisse an: «Ich freue mich wahnsinnig darauf, bis unser Schulhaus gebaut ist, dann haben wir nämlich eine Turnhalle – und hoffentlich mehr Platz!» Tatsächlich zeigte sich bei der Veranstaltung, dass die aktuelle Infrastruktur an ihre Grenzen stösst.
Bürgerversammlung in Arnegg – Dorfkorporation bleibt bestehen
Dorfplatz fast fertig – Einweihung im Mai
Lukas Lehmann, Verwaltungsrat der Dorfkorporation, informierte über die bevorstehende Fertigstellung des neuen Dorfplatzes. Der Dorfkern nehme Gestalt an und die letzten Arbeiten seien nahezu abgeschlossen, sagte er. Es würden noch Vorkehrungen für die Stromversorgung und den Bezug von Frischwasser getroffen. Zudem gibt es neu zwei behindertengerechte Toiletten. Der Spielplatz sei praktisch fertig und werde in Kürze freigegeben. Ein Sonnensegel folge nächstens. Am Mittwoch, 21. Mai 2025, findet die offizielle Einweihung des Dorfplatzes und des Spielplatzes statt.
Erneuerung Bischofszellerstrasse/Weideggstrasse sorgt für Gesprächsstoff
Der wohl brisanteste Punkt des Abends war die geplante Erneuerung der Bischofszellerstrasse/Weideggstrasse. Hans-Peter Roters, Leiter Tiefbauamt der Stadt Gossau, zeigte ein Erklärvideo zur Sachlage. Da der Kanton die Bischofszellerstrasse sanieren muss, soll die Chance genutzt werden, das Dorfzentrum schöner zu gestalten und gleichzeitig einen Teil der Weideggstrasse zu sanieren. Es soll neue Troittoirs geben, Velostreifen auf beiden Seiten, behindertengerechte Bushaltestellen wie auch Mittelinseln für die Fussgänger. Die Stadt Gossau muss an die Sanierung der Bischofszellerstrasse rund 3 Millionen Franken bezahlen. Über den Kredit für die Gemeindeprojekte von rund 5,7 Millionen Franken entscheidet die Bevölkerung am 18. Mai 2025 an der Urne. Der Infoanlass ist am 3. April 2025 im Fürstenlandsaal.
«Ein Nein führt zu höheren Kosten»
Es gab mehrere Wortmeldungen zur Sicherheit, zur Verschiebung einer Bushaltestelle oder dazu, was man machen würde, wenn jemand sein Land für die Verbreiterung der Strasse nicht hergäbe. Florin Scherrer, Stadtrat von Gossau, vertrat die Sicht des Gossauer Stadtrates und ergänzte, das Betriebs- und Gestaltungskonzept Bischofszellerstrasse in Arnegg sei ein Riesenprojekt. Bei solchen Projekten seien nie alle in allen Punkten einig. Wesentlich sei, dass der Kanton die Kantonsstrasse sanieren müsse – auch bei einem Nein. Deshalb sollte die Chance jetzt genutzt werden, sagte er.
Neubau Schulhaus Weidegg
Christoph Meier, Präsident der Schulgemeinde Andwil-Arnegg, informierte über den aktuellen Stand des Schulhausprojektes. Die Baueingabe sei gemacht, es brauche jedoch noch drei Strassenprojekte. «Bitte fragen Sie mich nicht, wann wir einziehen können», meinte er schmunzelnd, «aber vielleicht steht das Schulhaus noch bevor die Bischofszellerstrasse erneuert wird.»
Zonenplanrevision – noch keine konkreten Informationen
Stadtpräsident Wolfgang Giella gab über die Revision des Zonenplans und des Baureglements der Stadt Gossau Auskunft. Er könne zu Arnegg noch nicht viel sagen. Die 450 eingegangenen Mitwirkungsbeiträge – 45 aus Arnegg – würden aktuell ausgewertet. «Geschätzte 80 Prozent der Eingaben sind Verständnisfragen», erklärte Giella. Es sei noch offen, ob es eine zweite Mitwirkungsrunde geben werde.
Dorfkorporation: Artikel 8 gibt zu reden
Gegen Ende der Versammlung ging es um die zukünftige Rechtsform der Dorfkorporation. Präsident Rolf Hefti sagte, im vergangenen Jahr seien nur wenige Inputs eingetroffen und auch die Idee, die Organisation in einen Verein umzuwandeln, sei auf wenig Interesse gestossen. Er schlug deshalb vor, alles zu belassen wie bisher. Einzig einen Vorschlag hätte er: Er möchte den Artikel 8 der Gemeindeverordnung grosszügiger auslegen, sodass auch Einwohner/-innen ohne Schweizer Bürgerrecht, aber mit Aufenthalts- oder Niederlassungsbewilligung, Bürgerinnen und Bürger der Dorfkorporation werden könnten. Eine Abstimmung ergab nur einzelne Gegenstimmen. Rolf Hefti versprach, bis zur nächsten Versammlung alle nötigen Abklärungen zu treffen.
Fehler beim Arneggerbach
Bevor es zum Apéro ging, meldete sich Stadtrat Florin Scherrer noch einmal zu Wort. Er teilte mit, dass ein Fehler passiert sei und ein kleiner Teilabschnitt des Arneggerbachs nachträglich verschoben werden müsse. Dies führte zu einigem Gelächter. Es sei eigentlich noch nicht ganz spruchreif, sagte Scherrer, aber er habe die Gelegenheit nutzen wollen, um eine Vorabinformation über die Korrektur, die kommen werde, zu geben.