Am 18. Mai 2025 findet die Urnenabstimmung über zwei städtische Bauvorlagen statt: Erneuerung Schulanlage Notker (13,128 Millionen) sowie Betriebs- und Gestaltungskonzept Bischofszellerstrasse Arnegg (5,658 Millionen). Eine recht überschaubare Zahl interessierter Bürgerinnen und Bürger folgte am Donnerstagabend, 3. April 2025, der Einladung der Stadt Gossau zur Informationsveranstaltung im Fürstenlandsaal. Stadtrat Florin Scherrer stellte eingangs den Rahmen vor und betonte die Bedeutung der beiden städtischen Abstimmungsvorlagen. «Dass das Parlament zu beiden Vorlagen einstimmig Ja gesagt hat, zeigt die Bedeutung der beiden geplanten Umbauvorhaben», so Florin Scherrer, bevor er das Wort an die zuständigen Fachleute übergab.
Informationsanlass zur Abstimmung vom 18. Mai 2025: viele Detailfragen
Betriebs- und Gestaltungskonzept Arnegg (BGK)
Wie die Stadt Gossau unter anderem in einem Flyer informiert, muss der Kanton die Bischofszellerstrasse sanieren und die Stadt Gossau ist verpflichtet, sich an diesen Kosten zu beteiligen. Sie möchte diese Strassensanierung nutzen, um die Kanalisation und die Leitungen der Stadtwerke zu erneuern und den Einlenker Weideggstrasse anzupassen. Daneben soll das Zentrum von Arnegg aufgewertet werden.
Das Kantonsstrassenprojekt stellte Kantonsingenieur Marcel John vor, der dazu auch einen kurzen Film präsentierte. Hans-Peter Roters (Leiter Tiefbauamt Gossau) erklärte die Neugestaltung der Bischofszellerstrasse in Arnegg. Neben Verbesserungen für Velofahrende und Fussgänger geht es um neue Leitungen, LED-Beleuchtung und barrierefreie Bushaltestellen sowie die Neugestaltung des Zentrums. Die Kosten betragen rund 5,7 Millionen Franken. Die Umsetzung ist ab 2028 geplant.
Notkerschulhaus: Schule und Wahrzeichen
Ivo Lehner (Leiter Hochbauamt Gossau) sowie Projektleiter und Architekt Roger Wülfing zeigten, warum die Sanierung des 113-jährigen Gebäudes nötig sei. So weise es an vielen Stellen Mängel auf, verteilt im ganzen Gebäude. In den letzten Jahrzehnten sei nur das Nötigste gemacht worden. Bei der Sanierung geht es um Gebäudewärmedämmung, den Einbau eines Lifts, um die technische Infrastruktur, Brandschutz und Absturzsicherungen, Belichtung und Beleuchtung sowie den Rückbau und die Entsorgung von Gebäudeschadstoffen. Die Sanierung soll mit Rücksicht auf den historischen Charakter erfolgen. Während der Bauzeit (Sommer 2026 bis Herbst 2027) werden die Kinder auf andere Schulen verteilt.
Viele Detailfragen, keine grundsätzliche Infragestellung
In der Fragerunde zum Betriebs- und Gestaltungskonzept Bischofszellerstrasse Arnegg ging es mehrmals um die Verkehrssicherheit, die gemäss Stadtrat Florin Scherrer sehr im Fokus stand. Beim Notkerschulhaus traten Fragen um Umbaudetails, die Vergabepraxis oder auch die Schadstoffe auf. Zu Letzteren lautete die Antwort, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung bestanden habe. Eine grundsätzliche Kritik an den beiden grossen Projekten blieb an diesem Abend aus – die Notwendigkeit wurde nicht infrage gestellt. Der Abend klang bei einem Apéro aus.