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Kultur
10.06.2025

Fürstenland Chor singt in der Carnegie Hall in New York

Ein unvergessliches Erlebnis: 17 Sängerinnen und Sänger des Fürstenland Chors waren Teil eines über 200-köpfigen Chors in der Carnegie Hall in New York. Bild: zVg / gossau24.ch
Am Sonntag, 8. Juni 2025, erfüllte sich für 17 Sängerinnen und Sänger des Fürstenland Chors Gossau ein Traum: In der Carnegie Hall in New York standen sie gemeinsam mit Chören aus aller Welt auf der Bühne und führten Martín Palmeris Tangomesse auf – ein emotionales Erlebnis mit bleibenden Eindrücken!

Im Herbst 2023 brachten der Fürstenland Chor in Gossau und der Konzertchor Ostschweiz die Tangomesse des Argentiniers Martín Palmeri sehr erfolgreich zur Aufführung. Zusammen mit anderen Chören aus der ganzen Welt wurden sie angefragt, ob der Chor an einer Aufführung in der weltberühmten Carnegie Hall in New York als Teil eines internationalen, extra für dieses Konzert zusammengestellten Chors mit über 200 Sängerinnen und Sängern teilnehmen möchte. Dieser einmaligen Versuchung konnten 17 Gesangsbegeisterte nicht widerstehen. Zusammen mit 9 als «VIP Patron» genannten Begleitpersonen begann schon im vergangenen Herbst die Planung. Einige reisten nur für das Konzert an, andere fügten vor- oder nachher noch einige Tage in New York an und wenige Ferienkünstler reisten schon mehrere Wochen vorher in die Staaten, um diese zu bereisen.

Gut vorbereitet

Eine Spezialprobe unter der Leitung von Guido Helbling musste reichen, um wieder auf ein konzertreifes Niveau zu gelangen. Das gelang, weil alle das Werk ja kannten und die Aufführung nicht allzu lange her war. Am Freitag und Samstag, 6. und 7. Juni 2025, fanden je eine halbtägige Probe statt. Sie wurden vom Komponisten selbst geleitet, welcher auch das Konzert dirigierte. Die Fürstenland Chörler waren beruhigt und auch stolz auf ihren eigenen Dirigenten, denn Guido Helbling hatte mit ihnen bis auf wenige Kleinigkeiten das Werk genau so einstudiert, wie es Martín Palmeri haben wollte.

Der angereiste Teil des Fürstenland Chors während des Aufenthalts in New York – ein musikalisches Abenteuer mit bleibenden Eindrücken. Bild: zVg / gossau24.ch

Im ehrwürdigen Konzertsaal

Am Sonntag, 8. Juni 2025, fand in der Carnegie Hall am Vormittag die Generalprobe statt, nach der sich die Sängerinnen und Sänger für das Konzert um 14 Uhr in Gala stürzten. Das war schon nötig, denn der schöne und ehrwürdige Konzertsaal liess alle staunen und liess die Herzen höherschlagen. Das Konzert trug den Titel «Sanctus x3». Als ersten Teil sang der «Community Concert Choir of Baltimore» spirituelle Lieder. Als dritten Teil gab ein ebenfalls international zusammengesetzter Chor mit etwa 150 Personen das Requiem von Fauré. Dazwischen – dort, wo genau wie beim Sandwich das Beste hinkommt –, kam die Misa Tango von Palmeri zur Aufführung. Weit über 200 Aufführende und ein Weltklasse-Konzertsaal sind natürlich schon etwas anderes als die Andreaskirche. Am Ende machte ein Jugendorchester mit 90 Streichinstrumenten einen schmissigen weltlichen Abschluss.

Ein Bettmümpfeli der besonderen Art

Für die Gossauer – Singende wie auch Begleitpersonen – war das ein sensationelles, emotionales und unvergessliches Erlebnis. Zu Ende ging der offizielle Teil mit einem gemeinsamen Essen, an dem auch Martín Palmeri unterhaltend und für alle greifbar dabei war. In der Hotel-Lobby sassen die meisten Gossauer noch beim Rotwein zusammen und erhielten als Bettmümpfeli ein Ad-hoc-Konzert von Teilen des Spiritualchors vom Nachmittag, geleitet und angefeuert von deren Dirigenten, der jetzt im Kunstturnerleibchen und vermutlich seinen Pijamashorts vor seinen Leuten stand.

Dieter Angster
Demnächst