Good news aus dem Rathaus: «Jubiläum deutlich günstiger als budgetiert»! Solche Infos lassen wir uns in der aktuellen, von Budgetüberschreitungen und «unvorhersehbaren Kostensteigerungen» geprägten Zeit genüsslich auf der Zunge vergehen. 1,2 Millionen Franken hätte die 1200-Jahr-Jubiläumsause die Gossauer Steuerzahlerinnen und Steuerzahler kosten dürfen. Die Endabrechnung zeigt Ausgaben von 1,005 Millionen Franken, also rund 17 Prozent weniger als budgetiert. Und was haben wir dafür erhalten: Ein eindrückliches Festwochenende, eine ballonbunte Woche, Grenzwanderungen, Jubiläums-Brot, Jubiläums-Wurst, Jubiläums-Bier, verschiedene Kulturveranstaltungen sowie Bleibendes wie neue Sitzbänke, junge Bäume, Stadtführungen, eine Wikipedia-Dokumentation von Sehenswürdigkeiten und zu guter Letzt der unverwüstliche bunte GOSSAU-Schriftzug.
Die 1200-Jahr-Jubiläums-Abrechnungs-Meldung der Stadt enthält allerdings noch weitere Fakten. So heisst es darin, dass «Erträge und das Sponsoring… im Umfang von rund 450'000 Franken» zum positiven Ergebnis beigetragen hätten. Zudem seien aus dem Lotteriefonds des Kantons St.Gallen 86'000 Franken eingegangen. Für uns Normalrechner heisst das: Das Jubi-Fest hat also 1,541 Millionen Franken gekostet. Das sind 28,4 Prozent mehr als die budgetierten Kosten von 1,2 Millionen Franken. Aber wir wollen ja nicht übermässig kritisch sein. Unter dem Strich heisst das, dass wir für 1,005 Millionen Franken Steuergelder Leistungen für 1,541 Millionen erhalten haben. Das OK im Rathaus hat also doch einen guten Job gemacht: Bravo! Und vielleicht lässt sich das Gelernte auf den «normalen» Stadthaushalt übertragen.
Ein schönes erstes Ferien-Wochenende wünscht
Drago
"Bravo! Bravo?"
Kolumne auf Gossau24.
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jg
"Drache-Füür" vom 11. Juli 2025.