Stellungnahme:
Die SP Gossau-Arnegg ist enttäuscht und irritiert: Der Stadtrat hat entschieden, im südlichen Abschnitt der Bahnhofstrasse keinerlei Veränderungen vorzunehmen. Die Begegnungszone zwischen Lindenplatz (neu Bächtigerplatz) und Stadtbühlstrasse bleibt unverändert – trotz klarer Rückmeldungen aus der Mitwirkung, die eine Aufwertung zu einer Fussgängerzone forderten. Damit wird eine grosse Chance für mehr Sicherheit, Aufenthaltsqualität und ökologische Gestaltung verpasst.
Ein Projekt ohne Vision
Die Bahnhofstrasse ist in die Jahre gekommen. Stolperfallen, erhöhtes Unfallrisiko und fehlende Aufenthaltsqualität prägen das Bild. Die SP begrüsst, dass die Werkleitungen erneuert und die historische Bedeutung der Strasse betont werden sollen. Doch die nun gewählte Lösung bleibt weit hinter den Erwartungen zurück: Statt einer mutigen Neugestaltung gibt es eine Minimalvariante, die zentrale Anliegen ignoriert.
• Keine Fussgängerzone: Die SP beantragte eine autofreie Begegnungszone (zwischen Lindenplatz und Stadtbühlstrasse) um Schleichverkehr zu verhindern und die Aufenthaltsqualität zu steigern. Der Stadtrat lehnt dies ab.
• Tempo 30 nicht umgesetzt: Für mehr Sicherheit und weniger Lärm forderte die SP eine klare Signalisation von Tempo 30. Der Stadtrat verschiebt dies auf unbestimmte Zeit.
• Parkplätze bleiben unangetastet: Statt den öffentlichen Raum für Fuss- und Veloverkehr zu öffnen, hält der Stadtrat an beidseitiger Parkierung vor dem Rathaus fest. Das widerspricht den Zielen des Gesamtverkehrskonzeptes.
• Lindenplatz Umgestaltung abgewürgt: Der Stadtrat hat entschieden auf Veränderungen zu verzichten. Der Lindenplatz wird grösstenteils so belassen wie er heute ist. Die SP hatte die Umgestaltung des Lindenplatzes, die Priorisierung der Bahnhofstrasse sowie die Verengung der Poststrasse ausdrücklich begrüsst.
Nur vereinzelte Lichtblicke
Es gibt einzelne Lichtblicke: Die Pflege und Ergänzung des bestehenden Baumbestandes sowie die Aufwertung des östlichen Randbereichs der Bundwiese sind Schritte, die wir ausdrücklich begrüssen. Sie tragen zur Biodiversität und zur Aufenthaltsqualität bei.
Auch dass die Idee von zusätzlichen Veloparkplätzen vor dem Rathaus geprüft werden soll, ist positiv – doch ohne verbindliche Zusage bleibt dies eine vage Hoffnung.
Mutlos verpasste Chance
Die SP Gossau-Arnegg sieht in dieser Haltung eine verpasste Chance für die Zukunft unserer Stadt. Wer die Standortattraktivität und Lebensqualität ernst nimmt, muss mutige Entscheidungen treffen. Halbherzige Lösungen und das Festhalten am Status quo steigert die Attaktivität der Bahnhofstrase kaum.
Unsere Forderung
Wir erwarten vom Stadtrat, dass er den eingeschlagenen Weg überdenkt und die Bahnhofstrasse zu einer sicheren, ökologischen und einladenden Promenade entwickelt – mit klarer Priorität für Fuss- und Veloverkehr, weniger Autoverkehr und mehr Grün.
SP Gossau-Arnegg