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Gast-Kommentar
Kanton SG
14.02.2023
14.02.2023 17:36 Uhr

Kantonsrat Bruno Cozzio kommentiert die Februarsession für Uzwil24

Bild: uzwil24.ch
Vom 13. bis 15. Februar treffen sich die Mitglieder des St.Galler Kantonsrats zur sogenannten Februarsession. Was beschäftigt Parlament und Regierung und was wird an diesen drei Tagen entschieden? Kantonsrat Bruno Cozzio aus Uzwil erläutert tagesaktuell das Wichtigste aus seiner Sicht.

Bruno Cozzio, die Mitte:

Der zweite Sessiontag - 14. Februar 2023

Pünktlich um 08.30 Uhr eröffnete Kantonsratspräsident Jens Jäger den zweiten Sessionstag.

Als erstes Geschäft wurde die Dringlichkeit einer Interpellation zum Vorgehen der Regierung zu Wil West vom Rat ohne Diskussion bestätigt. Auch die Regierung bestritt die Dringlichkeit nicht, so dass die Interpellation gegen Ende des morgigen dritten Sessionstags diskutiert wird.

Mit den Geschäften 22.22.17, 22.22.18 und 22.22.19 wurden drei Finanzgeschäfte diskutiert, welche durch die Finanzkommission (Fiko) im Vorgang in einer Kommissionssitzung bearbeitet wurden. Thematisch ging es um die Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung, über die Familienzulagen sowie um den XXlll. Nachtrag zum Volkschulgesetz. Die Fiko empfahl eintreten auf alle drei Vorlagen und mit der Ergänzung zum Volkschulgesetz auch alle anzunehmen.

22.22.17, ll. Nachtrag zum Einführungsgesetz zur Bundesgesetzgebung über die Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung. Hier wurde im Schwergewicht der Art. 14 diskutiert, wo es darum geht, wer was bezahlen muss. Vor allem für die grösseren Städte bedeutet der Wechsel der Kosten auf die Wohngemeinde massiv mehr Kosten. Das Argument, dass grosse Gemeinden/Städte für Sozialhilfeempfänger attraktiver sind, ist nicht vom Tisch zu weisen. Trotzdem scheinen mit dem Lastenausgleich diese Kosten ausgeglichen zu sein. Selbst die Vereinigung der Gemeindepräsidenten/innen ist für die Fassung der Regierung. Somit wurden der Anträge der SP mit 44 Ja zu 72 Nein klar abgelehnt. Somit kam der Eventualantrag zur Abstimmung, welcher eine Verteilung gem. Einwohnerzahl will. zur Abstimmung. Auch dieser wurde mit 49 Ja zu 63 Nein Stimmen abgelehnt.

22.22.18, ll. Nachtrag zum Einführungsgesetz zur Bundesgesetzgebung über die Familienzulagen. Seitens der Grünen wurde Eintreten bestritten. Der Rat trat trotzdem mit 84 Ja zu 27 Nein Stimmen auf die Vorlage ein. Diese wurde dann ohne Diskussion bestätigt.

22.22.19, XXVlll. Nachtrag zum Volkschulgesetz. Seitens der SP wurde Eintreten bestritten. Der Rat trat jedoch mit 86 Ja zu 27 Nein Stimmen auf die Vorlage ein. Seitens der Grünen Fraktion wurde ein Rückweisungsantrag an die Regierung gestellt. Dieser wurde  mit 24 Ja zu 82 Nein Stimmen klar abgelehnt. Die Vorlage wurde dann in der Fassung der vorberatenden Kommission ohne Diskussion durchgewunken.

Mit dem Finanzplan für die Jahre 2024 bis 2026 kam in einer Lesung nun das grösste Geschäft dieser Session zur Diskussion. Eintreten wurde nicht bekämpft. Aber obwohl der Kanton im Moment noch finanziell gesund ist, muss aufgrund der errechneten Defizite ab dem Jahr 2024 mit Vorsicht gearbeitet werden. Schlussendlich zog sich die Beratung des Finanzplanes - über die Mittagspause hinaus - mehr als drei Stunden reine Beratungszeit hin.

Zur Detaildiskussion: Einmal mehr standen die Lohnentwicklungen des kantonalen Personals zur Diskussion. Nachdem die Finanzkommission mittels Antrag den geplanten Teuerungsausgleich von 1.7% auf 1.4% sowie den Sockelpersonalaufwand von 0.4% auf 0.2% gekürzt hat, wurde Ersterer seitens der SP mittels Antrag des Teuerungsausgleiches des Vorjahres für die Jahre 2024 auf 2.2% und 2025 auf 1.5% bekämpft. Die Regierung hat sich für den von der Fiko gestrichenen Personalkredit zur IT-Offensive eingesetzt. Falls dieser abgelehnt wird, soll mittels Eventualantrag der Sockelpersonalaufwand weiterhin bei 0.4% belassen werden. Die SP möchte die Quote für individuelle Lohnmassnahmen, welcher von der Fiko auf 0.6% gekürzt wurden, weiterhin bei 0.8 belassen. Ein Wert, der bei der Schaffung des neuen Lohnsystems des Kantons (NELO) als sinnvoll erachtet wurde. Sie hat dementsprechend Antrag gestellt. Bei der Teuerung verzichtet die Regierung auf einen Antrag, da die Teuerung sowieso erst mit dem Budget im November verlässlich festgestellt werden kann und somit auch erst dann darum gestritten werden soll. Seitens der bürgerlichen Fraktionen wurde der Antrag zur Anpassung der Abzüge und Tarifstufen gestellt. Diese sollen sich ab dem Jahr 2024 dem Landesindex für Konsumentenpreise anpassen.

Des Weiteren wurden in der Spezialdiskussion verschiedenste Detailfragen zu einzelnen Konten erfragt, welche von den jeweiligen Regierungsmitgliedern kompetent beantwortet wurden. Bei den Löhnen ist die Regierung überzeugt, dass diese im Vergleich zu anderen Kantonen und der Privatwirtschaft kompatibel sind. Ein Manko besteht vor allem bei den Löhnen im Bereich der jungen Mitarbeiter, wo die Privatwirtschaft klar im Vorteil ist. Ein entsprechender Antrag zu diesen Fragen wurde aus dem Rat gestellt.

Seitens der SP wurden die Anträge teilweise sehr kurzfristig gestellt, so dass damit eine seriöse Prüfung durch die anderen Fraktionen nicht möglich war. Dies führt in der Regel zur Ablehnung des Antrages. So wurden noch zwei zusätzliche Anträge zur Pflegeinitiative und zur Bekämpfung des Personalmangels eingereicht, welche dann abgelehnt wurden. Bruno Damann, Mitte Regierungsrat, informiert vor allem im Bereich der Pflege dass die Regierung im Budget ganz sicher die notwendigen Mittel zur Erfüllung der Pflegeinitiative beantragen wird. Dies wird nötig, auch um die entsprechenden Bundesmittel einsetzen zu können.

Abstimmungen zu den Anträgen:

Der Antrag der Regierung zum Personalaufwand zu IT und Digitalisierungsvorhaben wurde mit 19 Ja zu 85 Nein Stimmen abgelehnt.

Der Eventualantrag der Regierung den Sockelbeitrag bei 0.4% zu belassen wurde mit 37 Ja zu 72 Nein Stimmen abgelehnt.

Der Antrag der SP die Teuerungsausgleiche 2024 auf 2.2% und 2025 auf 1.5% anzuheben wurde mit 28 Ja zu 68 Nein Stimmen abgelehnt. 

Der Antrag der SP die Quote für individuelle Lohnmassnahmen auf 0.8% zu belassen wurde mit 33 Ja zu 78 Nein Stimmen   

Der Antrag der SP zum Auftrag einer Lohnanalyse wurde mit 27 Ja zu 82 Nein abgelehnt.

Gesamthaft können vom kantonalen Personal die jeweilige Kürzungen, welche von der Fiko vorgeschlagen werden und vom Rat auch meistens so beschlossen werden, doch nur schwer verstanden werden. Auch wenn der Lohn nicht immer alles entscheidet, aber trotzdem bleibt er ein wichtiges Element in der Zufriedenheit der Mitarbeitenden.

Schlussendlich wurde in der Gesamtabstimmung der Finanzplan 2024 bis 2026 mit 112 Ja-Stimmen ohne Gegenstimme in der Version der vorberatenden Kommission bestätigt.

Nach dem Finanzplan ging es weiter mit Finanzen, genauer um drei Nachträge zum Steuergesetz, welche in erster Lesung zur Diskussion stehen. Eintreten zu den drei Geschäften wurde gesamthaft diskutiert, wobei nur zum XXl. Nachtrag das Eintreten bestritten wurde.

In der Diskussion wurde vor allem der Art. 317 im XlX Nachtrag zum Steuergesetz diskutiert. Zu diesem Artikel gab es zu den Absätzen 1 bis 3 insgesamt 9 Anträge. Thema vor allem die sogenannte kalte Progression, welche in der jetzigen erst bei einer Teuerung von 3% greift. Dies ist deshalb immer wieder Thema, da mit der Teuerung auch die Löhne steigen und so die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in eine höhere Progression kommen und überproportional zum Mehreinkommen Steuern zahlen müssen. Die vorberatende Kommission schlägt deshalb vor, dass auch der Kanton St.Gallen analog dem Bund die kalte Progression jährlich automatisch aktualisiert wird und nicht erst bei 3 Prozent Teuerung. Die Regierung stellte Antrag diese Neuerungen wieder komplett zu streichen, aus verschiedenen Fraktionen kamen Anträge zu den einzelnen Absätzen mit verschiedenen Zwischenvarianten.

22.22.20 der XlX. Nachtrag zum Steuergesetz (Anpassung aufgrund bundesrechtlicher Vorgaben und weiteren Änderungen)

Nach ausgiebiger Diskussion des Artikels 317 zur kalten Progression wurden schliesslich alle drei Absätze in der Fassung der vorberatenden Kommission, ergänzt durch den Antrag der Mitte-EVP / FDP / SVP Fraktion zu Absatz 2 klar bestätigt. Damit wird in Zukunft die kalte Progression analog dem Bund jährlich und automatisch aktualisiert werden, falls der Rat dies in der zweiten Lesung und in der Schlussabstimmung in der nächsten Session bestätigt.

22.22.21 der XX. Nachtrag zum Steuergesetz (Reduktion der Erbschafts- und Schenkungssteuer für Konkubinats Partnerinnen und-partner)

Hier soll es vor allem Erleichterungen für Konkubinats Paare in Angleichung an verheiratete Paare geben. Natürlich müssen dazu gewisse Kriterien, z.B. fünf Jahre gemeinsames Wohnen, erfüllt werden. Dieses Geschäft wurde ohne Diskussion durchgearbeitet und bleibt unverändert gemäss Vorschlag der Regierung.

22.22.22 der XXl. Nachtrag zum Steuergesetz ( Anpassung der Besteuerung der Vorzugsmieten)

Bei einer Vermietung des Objektes an eine nahestehende Person mit unterdurchschnittlicher Miete muss nicht mehr der durchschnittliche regionale Mietzins für ein vergleichbares Objekt versteuert werden, sondern die effektiv erhaltene, tiefere Miete. Hier wurde das Eintreten seitens der SP / Grüne und einer Einzelperson GLP bestritten. Der Rat trat ohne Diskussion mit 75 Ja zu 26 Nein Stimmen auf den XXl. Nachtrag ein. Die Diskussion der Vorlage warf danach keine grossen Wellen, wurde rasch durchgearbeitet und bleibt in der Version der Regierung.

Damit wurde nach den Geschäften in die Vorstösse gewechselt, wozu der Kantonsratspräsident die Führung des Rates der Vizekantonsratspräsidentin Andrea Schöb-Sturzenegger übergab.

Finanzdepartement (FD);

Motion 42.22.12, Begrenzung des Fahrkostenabzugs erhöhen – Mittelstand entlasten. Der Auftrag dieser Motion lautet wie folgt; Die Regierung wird eingeladen, einen Entwurf vorzulegen, um im Rahmen der Vorlage zur Entlastung des Mittelstands eine Erhöhung der Begrenzung des Fahrkostenabzugs miteinzubeziehen und dadurch die steuerliche Attraktivität im interkantonalen Vergleich zu verbessern. Auf die Motion wurde nach sehr langer und teilweise sehr emotionaler Diskussion mit teilweisen kuriosen Argumenten auf deren Aufzählung ich gerne verzichte eingetreten und mit 69 Ja zu 39 Nein Stimmen gutgeheissen.

Mit der Gutheissung einer Motion durch den Kantonsrat ist die Regierung in der Pflicht, das entsprechende Gesetz mit einem Vorschlag im Sinne der Motion dem Kantonsrat spätestens innert dreier Jahre zu unterbreiten.

Dazu wurden noch vier Interpellationen mit verschieden Fragen durch die Interpellanten gewürdigt, wobei die Interpellanten mit den Antworten der Regierung nicht immer zufrieden waren.

Departement des Innern (DI)

Drei Motionen in der Zuständigkeit des DI standen zur Diskussion an. Bei allen drei Motionen beantragt die Regierung Nichteintreten! Infolge der grossen Redefreude des Parlaments konnte heute nur die Motion 42.22.11, sie beinhaltet die Voraussetzung guter Deutschkenntnisse für die Einbürgerung, abschliessend behandelt werden. Eintreten wurde in der Folge - wie von der Regierung beantragt - abgelehnt und damit ist die Motion erledigt.

Die zweite Motion sowie die dritte Motion konnten aus zeitlichen Gründen heute nicht mehr abschliessend behandelt werden.

Um 17.00 Uhr beendet der Kantonsratspräsident den heutigen, zweiten Sessionstag und erwartet den Rat morgen um 08.30 Uhr zum Abschluss der Session.

Der erste Sessiontag - 13. Februar 2023

Pünktlich um 14:00 beginnt nach den am Vormittag stattgefundenen zweiten Fraktionssitzungen die Session. Kantonsratspräsident Jens Jäger begrüsst die Mitglieder von Rat und Regierung und freut sich über den guten Genesungsprozess von Regierungsrat Fredy Fässler. Zur Teilnahme an dieser Session reicht es leider noch nicht, weshalb er auch entschuldigt ist. Der gesamte Rat wünscht Regierungsrat Fredy Fässler weiterhin gute Besserung und hofft, ihn in der Junisession wieder begrüssen zu können.

Mit Helen Alder aus Gossau und Hansruedi Thoma aus Müselbach wurden zwei neue Kantonsratsmitglieder der Mitte-EVP-Fraktion vom Rat bestätigt.

Weitere Wahlen:

Regierungsrat Stefan Kölliker wurde mit 84 Stimmen zum Regierungspräsident der Amtsdauer 2023/2024 gewählt

Miriam Lendfers aus Bazenheid wurde mit 91 Stimmen zur Präsidentin des Verwaltungsgerichtes für die Amtsdauer 2023 bis 2025 gewählt.

Patrick Guidon aus St.Gallen wurde mit 91 Stimmen zum Präsident des Kantonsgerichtes für die Amtsdauer 2023 bis 2025 gewählt.

Helen Alder, Gossau und Kantonsrätin der Mitte wurde in die Rechtspflegekommission für die laufende Amtsdauer gewählt.

In zweiter Lesung wurden vier Kantonsratsbeschlüsse zum Spitalwesen diskutiert. Unbestritten war das Eintreten zur zweiten Lesung und unbestritten die Resultate der ersten Lesung. Damit können die Beschlüsse gemäss der ersten Lesung zur Schlussabstimmung vorbereitet werden.

Mit dem Geschäft 37.22-01 zur Erhöhung des Eigenkapitals der Genossenschaft OLMA Messen St.Gallen sowie deren Umwandlung in eine Aktiengesellschaft kam, was doch selten ist, auch noch in der zweiten Lesung Diskussionsstoff auf. Das Eintreten wurde nicht bestritten, doch kam grossmehrheitlich zum Ausdruck, dass dies ist das letzte Mal sei, dass der Kanton die OLMA in dieser Art unterstütze. Dazu wurden zwei Aufträge diskutiert: einer von der SVP zu einer klaren Ausstiegsstrategie des Kantons und ein zweiter aus der Mitte für die Ausarbeitung einer breiten gesamthaften Strategie des Kantons zur OLMA.

Ein Ausstieg des Kantons als Miteigentümer wie in die SVP fordert, kommt für die Mehrheit des Rates nicht in Frage und so wurde der Antrag nach einer intensiv geführten Debatte klar abgelehnt.

Der Antrag der Mitte-EVP-Fraktion zu einer transparenten gesamthaften Eigentümerstrategie wurde in der gleichen Diskussion geführt. Diese Aufträge wurden mit einem klaren Mehr von 72 Ja gegenüber 43 Nein-Stimmen befürwortet.

In erster Lesung wurde das Geschäft 35.22.01, Kantonsratsbeschluss über die Instandsetzung und Umnutzung der Schützengasse 1 in St.Gallen für das Kreisgericht St.Gallen. Das Kreisgericht St.Gallen arbeitet nun schon seit 26 Jahren in einem Provisorium am Bohl. Mitten in den Büros des Gerichtes sind auch Wohnungen und andere Nutzungen angesiedelt. Auch entsprechen die alten Gerichtssäle am zweiten Standort in der Neugasse 3/5 nicht mehr den heutigen Sicherheitsansprüchen. Der Rat sah die Notwendigkeit das Kreisgericht in neue Räumlichkeiten zu übersiedeln. Die Schützengasse 1 eignet sich ideal für das Kreisgericht und ist mit der Bahnhofsnähe optimal erreichbar. So sah es auch der Rat, der in erster Lesung auf das Geschäft eingetreten ist und keine Anträge gestellt hat.

Mit dem Bericht 40.22.06 kommen die Arealstrategien zur baulichen Entwicklung des Psychiatrieverbundes an den Standorten Eggfeld in Wil und St.Pirminsberg in Pfäfers in einer Lesung zur Diskussion. Die Platznot im Psychiatriebereich ist gross und deshalb ist das Geschäft für den Kanton St.Gallen von grosser Wichtigkeit. Dies zeigt auch der gesamte Investitionsbedarf von 570 Mio. Franken an den Standorten Wil und Pfäfers. Ein Geschäft aber auch, das für die Region Wil von grosser Wichtigkeit ist, belaufen sich doch die möglichen Investitionen am Standort Wil im Zeitraum bis zum Jahr 2041 auf bis zu 400 Mio. Franken. Dies widerspiegelte sich in den Ausführungen der Fraktionen zum Eintreten und in den Fragen in der Detaildiskussion. Für die Erschliessung in Wil wurde von Kantonsrat Josef Sennhauser die Erschliessung der Zulieferung über die Bronschhofnerstrasse durch ein Wohngebiet klar in Frage gestellt. Das muss in der weiteren Planung geändert werden.

Die grosse finanzielle Tragweite, aber auch in der Organisation zum Ablauf mit dem erst kürzlich geschaffenen Psychiatrieverbund St.Gallen und der geplanten Übertragung aller Liegenschaften vom Kanton zum Psychiatrieverbund sind ein grosser Brocken. Dazu und zur Berichterstattung wurden nach vielen weiteren Fragen und Voten auch Anträge aus der Kommission und dem Rat gestellt, Schlussendlich wurde der Bericht vom Rat klar gutgeheissen, so dass die Regierung hier vorwärts arbeiten kann. Die Aufträge der vorbereitenden Kommission zur Berichterstattung zu den Vor- und Nachteilen der Übertragung der Liegenschaften an den Psychiatrieverbund und den Investitionen zu den Betriebsbedürfnissen und zu den denkmalpflegerischen Kosten wurden klar angenommen. Der Auftrag der SVP zu einem weiteren Zwischenbericht wurde abgelehnt.

Nun ging es in eine erste Tranche von Vorstössen. Zuerst aus dem BUD (Bau und Umweltdepartement)

43.22.06, Postulat Kulturland erhalten – eine Autobahnüberdachung als Alternative zum ESP Wil West? Wäre wohl durchaus sympathisch, wenn die Autobahn in diesem Gebiet unter einem grünen Dach verschwindet. Nicht eruiert wurde seitens der Postulanten (Grüne), was so eine Überdachung kosten würde. Durch das Nein der St.Galler Bevölkerung bei der Abstimmung zum Kredit zu Wil-West verändert sich die Ausgangslage des noch vor der Abstimmung eingereichten Postulates. Trotzdem halten die Postulanten daran fest. Nach einer längeren Diskussion wurde die Diskussion mittels Ordnungsantrag beendet und das Postulat im Rat klar abgelehnt.

Von den insgesamt 20 Interpellationen im Zuständigkeitsbereiches des BUD wurden noch 11 behandelt. Nicht jede von gleicher Wichtigkeit, wurde trotzdem jede einzelne von der Regierung beantwortet und diese Antwort von den Interpellantinnen und Interpellanten kommentiert. Vielleicht könnte hier durch vermehrtes Einreichen von einfachen Anfragen statt Interpellationen wertvolle Zeit im Rat eingespart werden.

Um 18.00 Uhr schliesst Kantonsratspräsident Jens Jäger den ersten Sessionstag und wünscht allen eine gute Heimfahrt. Der zweite Sessionstag beginnt am Dienstag um 08.30 Uhr.

Bruno Cozzio, Kantonsrat SG, die Mitte
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