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Stadt Gossau
31.05.2023
02.06.2023 17:44 Uhr

Wer zieht in den Gossauer Stadtrat ein?

Die vier Stadtratskandidaten diskutierten am gestrigen Tagblatt-Podium Bild: Gossau24
In einem spannenden Wahlkampf kämpfen gleich vier aussichtsreiche Bewerber um den frei werdenden Sitz im Gossauer Stadtrat. Florian Kobler (SP), Florin Scherrer (Die Mitte), Sandro Contratto (FDP) und Benno Koller (SVP) haben am gestrigen Tagblatt-Wahlpodium die Gelegenheit genutzt, sich kritischen Fragen zu stellen und zu erklären, warum gerade sie die richtigen Kandidaten für den begehrten Sitz im Stadtrat sind. Gewählt wird am 18. Juni 2023.

Das Podium, moderiert von Daniel Wirth, dem Leiter der Stadtredaktion des St.Galler Tagblatts, und Perrine Woodtli, Redakteurin des Tagblatts, fand gestern Abend im Fürstenlandsaal in Gossau statt. 

Vor rund 250 Zuhörerinnen und Zuhörern hatten die Bewerber die Möglichkeit, ihre Standpunkte zu wichtigen Themen für die Stadt Gossau zu präsentieren und Fragen der Moderatoren sowie des Publikums zu beantworten. Im ersten Block drehte sich alles um den Verkehr. Bei Tempo 30 auf der Bahnhofstrasse war man sich einig, generell Tempo 30 in Gossau befürwortete nur noch Florian Kobler. Auch der aktuelle Ausbaustandard des öVs wurde kontrovers diskutiert - Sandro Contratto befand diesen als gut, Florian Kobler widersprach dem vehement. Und auch beim Autobahnanschluss Appenzellerland hiess es wenig überraschend 3:1, der SP-Vertreter äusserte sich kritisch, einerseits wegen der reinen Machbarkeit anderseits wegen unnötigen, falschen Anreizen für den motorisierten Individualverkehr. 

Wirtschaft

Daniel Wirth stellte fest, dass Bauprojekte in Gossau jeweils überdurchschnittlich lang dauern würden - einmal mehr wurde das Projekt Sana Fürstenland thematisiert, aber auch das leidige Thema Bushof. Florin Scherrer sprach sich dafür aus, dass Einsprachen schneller entschieden werden müssen. Damit ein ewiges Herauszögern der Einsprecher nicht möglich sei. Sandro Contratto wies darauf hin, dass es in den letzten 20 Jahren immer mehr Mitwirkung gegeben habe, und dennoch würde es immer mehr Einsprachen geben. Das sei wohl ein gesellschaftlicher Trend. Man müsse miteinander sprechen, und nicht immer gerade zum nächsten Anwalt rennen. Und wenn doch: Dann ja, schneller entscheiden. Und wenn man das Projekt der Sportwelten sehe merke man, dass in Gossau doch nicht alle Dinge so schlecht seien. Von links bis recht löste dieses Projekt viel Begeisterung aus, der Nachholbedarf sei offensichtlich.

Die Gossauer Finanzlage gab wenig Diskussionsbedarf: Die wichtigen Investitionen sollen getätigt werden und sparen des Sparens wegen sei aktuell nicht angesagt. Man müsse weiterhin solid arbeiten und gleichzeitig attraktiv bleiben. 

Auflockerungsfragen an alle Teilnehmenden:

  Walter Zoo Stadtbühler Giulia Steingruber BBC
Florian Kobler Perle in Gossau Lieblingsbier Inbegriff der Gossauer Sportstadt Mit vier Kindern zu selten dort
Florin Scherrer Grosser Fan und neuer Fast-Nachbar Eisbrecher im Ausgang Menschen wie Giulia tun Gossau gut jährlicher Höhepunkt als Jugendlicher in der Weihnachtszeit
Sandro Contratto Imposante Entwicklung Führt zu Magenbrennen, liegt bei ihm am Hopfengetränk generell Würdigte sie vor vier Jahren als Ehrenbürgerin  Neu Probebeiz seines Männerchors
Benno Koller Ausstrahlung weit über die Grenzen Klöpfflaschen tönen nach Gossauer Heimat Beeindruckende Person in allen Belangen  Stolz auf den aktiven und sympathischen Hampi Dürr

 

Zusammengefasst: Florian Kobler von der SP betonte sein Engagement für soziale Gerechtigkeit, Klima, Langsamverkehr und steigende Mieten. Florin Scherrer von Die Mitte hob seine langjährige politische Erfahrung hervor und betonte seine Kompetenz in den Bereichen Gesellschaft und Infrastruktur. Sandro Contratto von der FDP als Vertreter der Privatwirtschaft legte den Schwerpunkt auf die Förderung der Wirtschaft und die Schaffung attraktiver Rahmenbedingungen für Unternehmen. Der erfahrenste aller Kandidaten, Benno Koller von der SVP, betonte die Bedeutung von Gesamtverkehrs-Lösungen, der Sicherheit und der Förderung des Gemeinschaftsgefühls in Gossau. Die Diskussionen waren lebhaft und die Bewerber präsentierten ihre Ideen mit Leidenschaft und Überzeugung. Sie nutzten die Gelegenheit, ihr Engagement für die Stadt Gossau zu betonen und versprachen den Bürgerinnen und Bürgern, ihre Anliegen mit Nachdruck zu vertreten, falls sie in den Stadtrat gewählt werden.

Zweifelsohne: Es sind vier sehr gute Kandidaten, die sich der Bevölkerung zur Wahl stellen, oder wie es  Diskussionsleiter Daniel Wirth sagte: "Sie können sich glücklich schätzen, aus dieser Auswahl Ihren Favoriten zu küren."  Die Wahl des neuen Stadtratsmitglieds wird die politische Landschaft in Gossau prägen. Die Bürgerinnen und Bürger haben am 18. Juni 2023 die wichtige Aufgabe, wirklich an die Urne zu gehen und abzustimmen.

Bild: Gossau24
David Hugi
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